Dieser kleine Ort ist bekannt für einen der schönsten Leuchttürme, der innen wie außen sehr liebevoll restauriert wurde: Das Leben eines Leuchtturmwärters kann man sich hautnah vorstellen. Und – hier kommen noch einige der sowieso schon wenigen Neufundland-Touristen vorbei, denn Rose Blanche ist für viele Kilometer der letzte Ort an der Südküste, der über eine Straße noch mit dem Rest der Welt verbunden ist. Trotzdem – die Schule wurde geschlossen, es gibt einfach nicht mehr genügend junge Familien und damit Schulkinder, die an der rauhen Küste leben wollen. Nein, richtig ist: leben können. Auch hier – und das hat mich total überrascht – ist das Meer leer gefischt. Vor 20 Jahren noch, haben 95% der Männer mit der Fischerei ihre Familien ernähren können. Dann war der Kabeljau, der die größte Einnahmequelle war, “plötzlich” so reduziert, dass die Regierung über Nacht quasi ein komplettes Fischereiverbot für die bedrohten Kabeljaus verhängt hat. Bis heute haben sich weder die Fischbestände noch die Menschen oder gar die ganze Region von dieser Katastrophe wieder erholt. Die Fische sind weg, die Fischer sterben aus, die Dörfer sterben.
Was bleibt, ist die jahrtausende alte überwältigende Natur. Wir laufen lange über die Straße, um zu einem Wasserfall zu kommen. Eine kleine Erfrischung finden wir an einer kleinen Tankstelle und dann später auf dem Parkplatz vor dem Wasserfall ein Wohnmobil aus Deutschland. Schöne Überraschung!