Es gibt Orte, mit denen man in seiner Phantasie genaue Vorstellungen und besondere Bilder verbindet. Für mich gehört schon seit vielen Jahren Martha’s Vineyard dazu. Und deshalb wollte ich unbedingt dorthin.
Schon die Fahrt dorthin, an kleinen anderen Inseln vorbei, in der strahlend klaren, noch schön warmen Oktobersonne war schon ein Genuss. Zuerst mussten wir durch den auf der Karte sehr eng aussehenden Cape Cod-Kanal, der sich schon aus der Ferne durch die grossen Rauchfahnen der Müllverbrennungsanlagen ankündigte.
Irgendwie muss er ja verschwinden – der riesige Müllberg – und das natürlich weit genug weg von der Häusern, besser den Palästen, der Reichen und Wichtigen (der Schönen will ich hier nicht unbedingt sagen).
Martha’s Vineyard ist ca. 40 NM weiter, genau wie das benachbarte Nantucket, eine “reiche” Insel. Ich habe gelesen, dass die Preise für Häuser dort um 94% höher sind als durchschnittlich in den USA. Und ein grosser Teil wird nur im Sommer bewohnt. Das hat zur Folge, dass die Anzahl der Schulkinder immer mehr abnimmt. Denn die “normalen” Familien können sich nicht mehr leisten “normal” ganzjährig dort zu wohnen.
Eine richtige Espresso-Bar haben wir gefunden und in einem der schönsten Buchläden, die ich je gesehen habe, die kleine hübsche Seife – siehe Foto! Wir haben Fahrräder gemietet und sind etliche Kilometer über die Insel geradelt, die Sonne hat alles in goldenes Licht getaucht, einfach schööööön zum anschauen. Meine Phantasie hatte mich nicht getrogen.