Ins „Städtchen“

Jochen und Cathrin aus Frankfurt haben uns für vier Tage besucht. Wir hatten schon länger den Plan, zusammen mit den beiden unseren New York – Abschnitt zu machen. Das hat geklappt – und war spektakulär!

Von Anfang an. Martin und ich sind von Martha’s Vineyard gestartet und mussten mit der Flut durch einen Engpass in den Long Island Sound segeln. Sind dann um 3 Uhr morgens in Port Jefferson gelandet. Dort hat uns -nach morgendlichem Ausschlafen – Johnny getroffen. Er war mit uns von den Bahamas nach Norfolk gesegelt. Er und seine Frau haben sich rührend um uns gekümmert, Lunch, Dinner mit anderen Freunden von ihnen…… Sehr schön war das Wiedersehen!

Dann waren wir (mit dem Auto) in Annapolis auf der Boatshow, haben bei Chris und Amilia mitten in Washington übernachten können und haben auf dem Rückweg die beiden Frankfurter am Flughafen in New York abgeholt.

Am nächsten Tag sind wir vier in perfekten Bedingungen nach Port Washington gesegelt und von dort aus schon mal mit dem Zug ins „Städtchen“ gefahren. Danach kam der Tag der Tage – morgens mit Cheglia durch den Eastriver und um Manhattan herum. Dann haben wir den Hudsonriver mit echt viel Schiffsverkehr gekreuzt und sind nachmittags nochmal in die Stadt gefahren. Wir wollten einen richtig guten New Yorker Hamburger in Greenwich Village essen – haben wir auch. Vier Hamburger, vier Bier, zwei Wein – das kostet? Festhalten! 200 $!!!

Abends haben wir mit Blick auf die Skyline in der Marina gelegen……

Martha’s Vineyard

Es gibt Orte, mit denen man in seiner Phantasie genaue Vorstellungen und besondere Bilder verbindet. Für mich gehört schon seit vielen Jahren Martha’s Vineyard dazu. Und deshalb wollte ich unbedingt dorthin.

Schon die Fahrt dorthin, an kleinen anderen Inseln vorbei, in der strahlend klaren, noch schön warmen Oktobersonne war schon ein Genuss. Zuerst mussten wir durch den auf der Karte sehr eng aussehenden Cape Cod-Kanal, der sich schon aus der Ferne durch die grossen Rauchfahnen der Müllverbrennungsanlagen ankündigte.

Irgendwie muss er ja verschwinden – der riesige Müllberg – und das natürlich weit genug weg von der Häusern, besser den Palästen, der Reichen und Wichtigen (der Schönen will ich hier nicht unbedingt sagen).

Martha’s Vineyard ist ca. 40 NM weiter, genau wie das benachbarte Nantucket, eine „reiche“ Insel. Ich habe gelesen, dass die Preise für Häuser dort um 94% höher sind als durchschnittlich in den USA. Und ein grosser Teil wird nur im Sommer bewohnt. Das hat zur Folge, dass die Anzahl der Schulkinder immer mehr abnimmt. Denn die „normalen“ Familien können sich nicht mehr leisten „normal“ ganzjährig dort zu wohnen.

Eine richtige Espresso-Bar haben wir gefunden und in einem der schönsten Buchläden, die ich je gesehen habe, die kleine hübsche Seife – siehe Foto! Wir haben Fahrräder gemietet und sind etliche Kilometer über die Insel geradelt, die Sonne hat alles in goldenes Licht getaucht, einfach schööööön zum anschauen. Meine Phantasie hatte mich nicht getrogen.

Boston

Zunächst haben wir Boston nur aus der Ferne gesehen – wir sind dran vorbei gesegelt. Unser Ziel, wie die Pilger in Plymouth per Schiff ankommen. Dann allerdings konnten wir es uns einfacher machen und mit dem Mietauto nach Boston fahren. Mit Georg sind wir durch die Stadt geschlendert – mit gefällt es dort immer wieder!

Am Abend hatten wir ein schönes spätsommerliches Essen wieder mit Christian und Linda mit Blick auf Marina und die Bostoner Skyline.

 

Mehr New England, mehr Menschen!

New England ist wunderschön und vieles deutlich anders als in den meisten anderen Gegenden in Amerika. Die Menschen sehen nicht überfettet aus, es gibt Märkte mit frischem Gemüse, man kann einen Supermarkt verlassen ohne 20 Plastiktüten in der Hand zu halten, in Restaurants gibt es gutes, frisches, unfrittiertes Essen und trockene Weine.

Unser erster Stop in Massachusetts ist Marblehead, ganz in der Nähe von Boston. Wir hatten unterwegs ein paar nette Leute von hier kennengelernt. Und es war es wirklich wert, dort anzuhalten – ein sehr, sehr schöner Ort mit vielen alten amerikanischen Holzhäusern, wunderhübschen Gärten drumherum und natürlich viel Wasser.

Bart hatten wir in den Bras d’Or Lakes kennengelernt, seine Familie lebt seit den 17hunderts in Marblehead und er uns seine Frau haben uns eine historische Tour gegeben…..

Christian und Linda haben uns aus Boston besucht – er hatte vor 30 Jahren mit Martin zusammen den ersten Job angefangen und war mit ihm im USA-Austauschprogramm. Christian ist bis heute dort geblieben.

Und plötzlich stand eines Morgens Rich Wilson vor unserem Boot und musterte es SEHR fachmännisch. Martin hat ihn auf einen Kaffee eingeladen – einen der besten amerikanischen Segler überhaupt! Er hat die Vendèe Globe mitgesegelt, allein non-stop auf einer Rennmaschine in drei Monaten um die Welt!!!

Von Marblehead ging es weiter nach Plymouth, von wo aus wir mit einem Mietauto Boston besucht haben.