Kejimkujik

Ein Landausflug in den Nationalpark Kejimkujik – probiert mal es auszusprechen ;))

Ok, so geht es: Ketschimkutschik. Von diesen Nationalparks gibt es in Nova Scotia noch ein paar mehr – ein paar davon werden wir noch erkunden…..

LaHave

Nur ein Halbtagesritt ist es von der „Karibik“ in den LaHave River und dort liegt dann nach ein paar weiteren Seemeilen der LaHave River Yachtclub. Unser Boot ist so groß, dass es nur an eine Mooringboje passt. Schon wieder ist dort eine Regatta im Gange und als wir festgemacht haben, kommen auch all unsere Bekannten aus Shelburn gerade ins Ziel, „Illusion“ (hier das Video von und mit dem Song von Johnny Lake) mit Skipper Orwal hat wieder die Nase vorn. „Unseren“ VW hat Dan auch schon bereit gestellt. Das ist wirklich ungemein hilfsbereit und hilfreich vor allem! So machen wir einen Autoausflug nach Lunenburg – gegründet, welch Überraschung! von Deutschen und Schweizern – und sehr hübsch gelegenes UNESCO-Städtchen mit einem sehenswerten Fisherie-Museum. Für den Abend haben uns die Yachtclubleute schon zum Fridaynight Social-evening eingeladen. Es sind bestimmt 100 Gäste an diesem schönen Sommerabend dort. Wir lernen noch viele nette Menschen kennen, u.a. Bianca, die seit 30 Jahren dort lebt, deren deutsche Familie tatsächlich rund um Wiesbaden zu Hause ist!
Am nächsten Tag fahren wir zur Indian Gardenfarm und kaufen richtig gutes frisches Obst und Gemüse, hmmmm. Bekommt man in den USA nicht. Oder nur schwer. Und wir laufen zum Leuchtturm- viel weiter als gedacht- werden unterwegs von Jack, dem Lobsterfischer, mitgenommen. In 15 min lernen wir alles – ok, fast – über Lobsterfischerei. Am Leuchtturm sitzen wir schön in der Sonne und denken, ein Lobsterburger wäre jetzt richtig gut. In dem Moment kommt ein kleiner Truck angefahren und Martin fragt spaßeshalber nach. „Lobsterburger? Klar, habe ich in meiner Kühlbox!“ Auf dem Rückweg werden wir von einer netten Frau mitgenommen, die uns mit selbst gemachten Eiscreme-Cookies verwöhnt. Die Menschen hier sind wirklich außergewöhnlich hilfsbereit und sehr sehr freundlich. Am Ende reisen wir ab und haben von Orwal kiloweise selbstgejagtes Hirschfleisch und von Bianca selbst gestrickte Socken (für Neufundland!).

Hh

Karibik in Kanada – Carters Beach

Wir verlassen Shelburne morgens früh – im Nebel. So langsam bekommen wir Übung im Blindflug. Hoffen natürlich trotzdem darauf, dass sich die Sicht wieder einstellt. Auch, damit wir von der Küste etwas sehen können! Das wird nichts. wir haben auf unserem Plotter einen Wegepunkt markiert, der uns an eine wunderschöne weisse Sandbucht führen soll. Hmmmm….. nichts als Nebel. Kein Wunder, die Wassertemperatur ist nur noch 10 Grad! Und die Sicht dementsprechend manchmal nicht mehr als vielleicht 100 m weit. Wir tasten uns heran – und plötzlich in einem einzigen Moment, als wäre nichts gewesen, strahlend blauer Himmel, weisser Sand, wunderschön! Aber dort können wir nicht anhalten, und drehen wieder ab – in den Nebel. Unser nächster Wegepunkt ist Carters Beach in der Bucht von Port Mouton. Wir fahren erst an kleinen Inseln vorbei, die bringen den Nebel schon zum Schmelzen und kommen dann in diese Bucht…. einfach nur schön. Ein anderes Segelboot liegt dort vor Anker, wir ankern auch. und machen erstmal eine lange  Strandwanderung. Auf dem Rückweg laden uns die beiden Bootsnachbarn (italienisch-amerikanisches Paar) zum Aperitif ein, wir sie daraufhin zum Grillen zu uns an Bord. Sehr schöner Abend in wundervoller Kulisse. Am nächsten Morgen fahren wir mit unserem Dinghi wieder zum Strand, wandern dort entlang, klettern über die Felsen, und freuen uns des Lebens! Die Lufttemperatur stimmt – seit wir in Kanada angekommen sind, immer 26 – 30 Grad -, nur die Wassertemperatur ist definitiv nicht die aus der Karibik. Mittags lichten wir Anker und freuen uns auf unsere neuen Freunde vom YachtClub in La Have.

Shelburne

Wir haben Glück! Am Donnerstag sind wir nach vier Tagen Überfahrt von Norfolk angekommen und hören direkt beim Anlegen von der Dockmasterin, dass am nächsten Tag DAS Partywochenende in Shelburn beginnt. Schöner Empfang in Kanada. Wir sind sofort von dem Charme der kleinen Stadt, ihrer wunderschönen Umgebung und vor allem der Menschen hier begeistert. Doch zuerst heisst es – organisieren. Unsere beiden Mitsegler wollen von Halifax aus zurück fliegen. Dazu müssen sie erstmal nach Halifax kommen. Bus? Nein. Taxi? Drei Stunden und sehr teuer. Der Manager des kleinen Yachtclubs telefoniert und telefoniert, schreibt dann eine Email an alle 300 Mitglieder und fragt, wer wann dorthin fährt. Wenige Stunden später ist die Mitfahrgelegenheit klar gemacht.

Die grosse Party ist anlässlich des Founders Day:  1783 kamen ca. 10.000 Siedler, die sich zur Britischen Krone bekannten, die Loyalisten, in Shelburne (damals hiess es noch Port Roseway) an. Sie flohen vor desaströsen Konsequenzen, nachdem die Briten im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg in York Town von den amerikanischen Kolonisten geschlagen worden waren. Diese Loyalisten gründeten damals die Stadt und machten sie zunächst zu einer der grössten in dieser Region. Heute gibt es noch viele alte Gebäude und der Founders Day wir mit vielen Traditionen, Feuerwerk, nächtlicher Parade von aufwändig illuminierten Booten, mit Scallop-und Lobsterburgern und viel Live-Musik gefeiert.

Und Martin segelt seine erste Regatta mit – wenig Wind, aber beste Unterhaltung und erste über der Ziellinie. Der Skipper und die Crew von „Illusion“ adoptieren zunächst ihn, dann sehr bald uns und laden uns ein auf dem Weg nch Halifax in ihrem Segelclub in LaHave vorbei zu kommen. Das müssen wir fest versprechen!

 

Gewitter auf See

Auf der Strecke von Norfolk nach Shelburn an der Südküste von Nova Scotia, Kanada waren wir wieder zu viert an Bord. Elisabeth, die ursprünglich aus Frankreich kommt, und ihr Mann Galen waren an Bord. Auch, wenn Elisabeth keine Hochsee-Erfahrung hatte und keine Nachtwachen übernehmen konnte, war es sehr entspannend. Leider hat uns der Wind etwas im Stich gelassen und wir hatten viel mehr Motorstunden als wir erwartet und gehofft hatten. Dafür kam mit dem Untergang der Sonne am zweiten Abend dicker Nebel an – da hilft nur noch Radar an, nach Instrumenten fahren und hoffen, dass keine Fischerboje im Weg ist. Die würden wir in der Nacht nicht sehen. Allerdings waren wir auch nicht im ausgewiesenen Fischereigebiet unterwegs. Dafür haben wir Delfine im nächtlichen Nebel gesehen – sehr faszinierend sieht das aus. Am nächsten Morgen – noch immer dicker Nebel. Und jetzt auch Fischerbojen – orange, gar nicht so klein – trotzdem, nur im allerletzten Moment tauchten sie aus den dicken Nebelschwaden auf. Elisabeth und ich waren Eagle-Eye und Hawk-Eye, Adler- und Falkenauge, Galen hat den Radarschirm überwacht. An „nur schnell mal nach unten gehen“ war nicht zu denken. Etliche der Bojen waren mit Radarreflektor ausgestattet, die konnte man tatsächlich auf unserem Monitor erkennen. Aber nicht alle…..

Dann kam der Regen, der den Nebel weggewaschen hat. Bis zum Abend gab es immer wieder kräftige Schauer. Die sitzen wir schön warm und trocken in unserem geschützten Pilothouse aus. Mit Einbruch der Dunkelheit haben wir die ersten Gewitterzellen auf dem Radar entdeckt, die direkt auf uns zuhielten. Auch nicht so schön auf dem Boot. Erstens weil sie mit viel bis sehr viel Wind einhergehen können, zweitens wegen Blitzeinschlags. Unser Boot ist aus Aluminium, müsste also ein Faradayscher Käfig sein. Ausprobiert haben wir es noch nicht. Muss auch nicht sein. Die Gewitter sind ein paar Stunden lang über uns hinweg gerauscht. Eindrucksvoll! Und den Wind haben sie diesmal nicht ausgepackt – sehr gut so!

Wieder im anderen Zuhause

Die Zeit in Wiesbaden war richtig schön. In der ersten Nacht sind wir beide (unabhängig voneinander!) wach geworden, haben irritiert herumgeschaut und uns gefragt „Auf welchem Boot bin ich hier??“

Wir haben Zeit mit Söhnen und ihren Freundinnen (waren auch in Wien), Eltern, Geschwistern und Tanten verbracht, viel Organisatorisches erledigt, ein wenig Medizinisches. Die Zeit ist verflogen – es gibt einige Freunde, die wir sehr gern noch gesehen hätten, dann hat es nicht mehr gereicht. Das holen wir nach……

Zurück in Virginia war jede Menge Arbeit angesagt: Leinen und Segel hissen, Boot putzen, Grosseinkauf machen – und vor allem hiess es: Zurück ins Wasser!