San Juan

In San Juan wir waren gleich zwei Mal, das erste Mal, um Marc abzuholen. Am nächsten Morgen sind wir gleich wieder zurück nach Culebra, bzw. Culebrita gesegelt. Erstens, weil das Wetter, bzw der Wind nicht gut waren, um nach Turks and Caicos zu segeln, zweitens wollten wir ihm diese schöne Ggend gern zeigen und drittens konnte er sich auf die Weise gut erstmal akklimatisieren bevor wir mit ihm als Novizen zu der dreitägigen Überfahrt gestartet sind.

Wir sind dann wieder nach San Juan zurück gesegelt, um nochmal die Vorräte aufzustocken und haben uns dann eine einem etwas regnerischen Tag und Abend die Altstadt angesehen. Im ersten Büchsenlicht am nächsten Morgen sind wir aufgebrochen…..

Culebra – Culebrita

Die kleine „Schlange“ – das heisst Culebra übersetzt – gehört schon zu Puerto Rico und liegt der Hauptinsel knapp 30 km östlich vorgelagert. Zu der Insel gehören rund 27 kleine und kleinste Inseln und Felsen. Wunderschöne Buchten, traumhafte fast leere Strände und ein Refugium für zum Teil wirklich grosse Meeresschildkröten! Und klar – phantastisch zum Schnorcheln….

Es hat uns so gut gefallen, dass wir gleich zwei Mal dort waren: Einmal quasi auf der „Durchreise“ für drei Tage, dann sind wir weiter nach San Juan, um Marc dort abzuholen, mit dem wir dann Richtung Bahamas weiter segeln wollten. Zur besseren Akklimatisierung und weil es so schön dort war, sind wir mit ihm dann für zwei Tage noch mal zurück – dieses Mal zur kleinen Schwester Culebrita.

Hatte ich geschrieben „fast leere Strände“?! An den Osterfeiertagen sieht die Welt plötzlich ganz anders aus…. Die Puertoricaner sind lebens- und unternehmungslustige Menschen und an Feiertagen wird – gefeiert!!!

Fast kann man schwimmen

Von England nach Amerika! Die British Virgin Islands und die US Virgin Islands liegen nur wenige Kilometer von einander entfernt.

So nah

Wir sind nach Cruz Bay auf St. John gesegelt, mussten erst wieder bei Immigration und Customs einklarieren, sind ein wenig über die Insel gelaufen und haben das teuerste Eis unseres Lebens gegessen – 12 Dollar für drei kleine, künstlich klebrig schmeckende Kugeln! Wir haben uns eine Wanderkarte besorgt, gefragt, ob man Passfotos machen könne – die werden nur zwei Mal wöchentlich auf der Insel gemacht, zum Glück aber am nächsten Tag. Wir müssen einen Tag warten – nur!  Nach nur drei Stunden waren wir wieder bei Immigration und Customs: Bitte ausklarieren! Die sind fast von ihren Bürostühlen gefallen. Ab jetzt hatten wir noch 24 Stunden Zeit zur Ausreise. Passfotos brauchen wir, um ein Visum für die USA zu bekommen. Ja, stimmt! Kommt man mit dem Flugzeug an, reicht die normale ESTA-Bescheinigung. Bei der Anreise mit dem eigenen Boot ist das etwas GANZ anderes: Für das Visum braucht man eine genaue Auflistung der Reisen in die USA von den letzten fünf Jahren, man muss online einen endlosen Fragenkatalog beantworten, um dann nach einem Termin für ein persönliches Interview zu ersuchen. Das werden wir im Mai in der US Botschaft in Nassau, Bahamas haben.

Wir sind, vorbei an der Trunk Bay, einem der angeblich schönsten Strände der Welt, in die nächste Bucht gefahren und haben die Wanderschuhe rausgeholt. Endlich mal wieder rauf auf den Berg!

Ja, Superlative kennt man von Amerika – am teuersten, am schönsten, viiieeel Bürokratie!

 

Ein kleiner Pirat…..

….. hat uns besucht! Und hatte auch „Das kleine Gespenst“ im Gepäck. Cheglias inzwischen bald 5-jährige Taufpatin Kalea (unser Patenkind!) war mit Manu, ihrer Mutter da. Wir hatten schöne Tage in den BVI, kindergerechtes (kurze Touren, keine Wellen zwischen den vielen Inseln) Segeln, Vorlesen, unsere private Yogalehrerin an Bord, eine Piratenparty am Strand, die Kalea begeistert hat, wirklich traumhafte Buchten und Strände, dabei viele amerikanische Charterboote und ja, notwendig sind viele Dollars! Wir sind in schönen kleinen Touren zwischen Tortula, Peter Island, Virgin Gorda, Jost van Dyke und Norman Island herumgesegelt, an Necker Island, der Privatinsel von Richard Branson sind wir vorbei gesegelt. Komischerweise hat er uns keine Einladung geschickt ;)) Und egal, wo wir waren – Kaleas erster Gedanke am Morgen „Können wir schwimmen gehen?!!!“, mittags „Jetzt gehen wir schnorcheln!!!“, vor Sonnenuntergang „Ich will ins Wasser!!!!“ Und dazwischen? Auch! Mit ihrer Taucherbrille, Schnorchel, Flossen – unstoppable she was. Mitreissend – unser „kleiner schmutziger Pirat“.

Und wir haben für die Bahamas geübt und ein sehr, wirklich sehr flaches Riff passiert. Martin vorne als Ausguck, ich voll konzentriert am Steuer. Als es ganz flach wurde, hat Manu mich mit Schokolade gefüttert, Entspannung! Alles geklappt – kein Kratzer am Schiff. Ok, wir können das Schwert einziehen und haben dann nur 1,30 Tiefgang. Es war auch nur 1,40 – puh!

BVI mit Kai

Mit einer Woche Verspätung ist er in St. Martin angekommen: Pass verloren, geschlossenes State Department wegen Wintersturm, verpasste Anschlussflüge. Dann war es klasse mit ihm, aber leider sehr kurz.

Wir haben versucht aus der kurzen Zeit viel zu machen – die letzten Arbeiten an Cheglia abgeschlossen, die nächste Nacht in die  British Virgin Islands gesegelt, schwimmen/tauchen in Virgin Gorda, die berühmten „Baths“erkundet, Tropenregen während die Band am Strand unplugged weiterspielte – und viel besser als vorher mit ihrem ganzen Elektronik Zeug „the more you drink, the better we sound ….“.

Dann parkten wir Cheglia in Road Town, Tortula, und sind am nächsten Morgen mit der Schnellfähre nach St. Thomas, US Virgin Islands, gebrettert. Endlich mal mit 25 Knoten unterwegs… Wir brauchten/wollten ein US Touristen Visum und können damit jetzt auch mit unserem Boot in die USA einreisen, auf eigenem Kiel gilt kein ESTA und kein visa waiver. Kai ist dann abends von dort zurück nach Washington abgeflogen.

Als wäre die Hinreise nicht schon blöd genug gewesen, hat der Arme auch auf dem Rückweg seinen Anschlussflug nicht bekommen, nochmal eine extrem kurze Nacht im Hotel, 6 Uhr Abflug, und war (Uber-) pünktlich zur Klausur am nächsten Morgen in der Uni. Respekt.

Sint Marteen – St. Martin

Kleine Insel mit zwei Staaten – die Südhälfte gehört zu den Niederlanden, der Norden zu Frankreich. Sint Maarten hatte uns schon bei der Ankunft nicht überzeugt, zu laut, zu bunt, zu wenig attraktiv. Wir haben also von Anguilla aus direkt St. Martin angepeilt.

Unsere beiden Probleme (Generator und Motor) konnten die Experten nicht so einfach lösen, Ersatzteile kamen falsch an, die Ursache für die Überhitzung des Motors blieb verborgen. Das hiess für uns – zwei weitere Wochen St. Martin. Ganz ehrlich – es gibt Schlimmeres als ohne Zeitdruck auf einer Karibikinsel in der hübschen kleinen Marina Port La Royale mitten in dem Städtchen Marigot zu liegen. Zum Frühstück gab es Baguette und köstliche Croissants. Und da wir direkt vor dem „Cafè de Paris“ lagen, haben wir von dort unseren frischen köstlichen Kaffee dazu aufs Boot gereicht bekommen, abends auch mal das ein oder andere Glas… Tima, die gute Seele des Ladens, hatte uns tief ins Herz geschlossen. Ebenso wie JC von der Marina, der jeden Tag vorbei kam „to visit his family“ und einen kleinen Schnack über das Leben mit uns gehalten hat. In der Marina haben wir zwei junge Franzosen getroffen, die mit einem winzigen (28 Fuss) 38 Jahre alten Segelboot ohne irgendwelchen Schnickschnack den Atlantik überquert haben – das geht auch so. Respekt!

St. Martin hat sehr schöne Strände, die wir dann per Auto angesteuert haben und unterhalb des höchsten „Berges“ Pic Paradis (gut 400 m!) liegt die Loterie Farm – tagsüber ziemlich voll, doch abends zum Essen sitzt man dort und fühlt sich wie mitten in „Daktari“. Bei einer kleinen Wanderung in dem Gebiet haben wir am frühen Abend sogar eine Horde Affen beobachten können.

Und wir haben eine Woche lang auf Kai gewartet……

Und Tschüss! Und so weiter…

Wir sind zurück in St. Martin, diesmal im französischen Teil. Erstens, weil Victor und Nina nach dreieinhalb Wochen Segeltour mit uns von hier zurückfliegen. Wir hätten auch verlängert ;))

Zweitens ist hier der Generator-Experte. Und den brauchen wir, ebenso wie einen Motor-Experten. Beide essentiellen Teile melden Alarm. Wir brauchen zum einen Diagnosen, zum anderen Ersatzteile. Und auf die warten wir. Also wieder „gefangen“ auf St.Martin. Eigentlich wollten wir schon mit Victor und Nina auf die British Virgin Islands weitersegeln, aber das geht unter diesen Umständen nicht. Also heisst es, eine Woche mindestens noch hierbleiben. No pressure – no problem, das haben wir schon auf St. Lucia gelernt und diese karibische Gelassenheit haben wir jetzt seit eineinhalb Monaten eingeatmet: If is, it is. If is not, it is not. Das Leben kann so einfach sein.

Und wir haben den Luxus von Zeit! Also haben wir einen Scooter gemietet, der steht vorm Boot, und wir werden die Insel erkunden.

Die Einfahrt zu der Marina, in der wir liegen, ist sehr eng und daneben wird es sofort flach. Unser Schiff hat ein Schwert, das wir hochziehen können, dann haben wir nur 1,50 m Tiefgang – wir haben es ausprobiert, selbst damit schnell den Grund berührt. Bei den Fotos ist eine kleine „Und Tschüss“-Sammlung aus der Nachbarschaft. Shit happens, ich weiss, das ist gemein.

Nach Anguilla – „Raffaello-Insel“

Am nächsten Tag wieder morgens früh – und ja, dieses Mal haben wir auch die Brücke erwischt und Segel gesetzt auf die weisse Insel, Anguilla. Erster Stop ist Rendevous Bay, Wasser türkis-hell-blau, Strand weiss, Palmen grün – whow! Wir sehen „das karibische Paradies“ und erahnen auch schon – das gibt es nicht umsonst. Wir segeln mit vielem, schönsten Wind nach „Sandy Island“, einer vorgelagerten Sandbank mit Bar und Champagnerflaschen. Nina sagt: „Wer hat das heute morgen hier für uns aufgestellt?!“ Zum Übernachten ankern wir in der Road Bay und nach dem Einklarieren wissen wir’s – das Paradies hat seinen Preis – 250 US$ für vier Tage ankern! Das Taxi zum Supermarkt (10 min Fahrt) und zurück kostet 56 US$. Der Einkauf im Supermarkt – entsprechend. Und ja – es war es wert!

Tatsächlich: Hier wurde vor 30 Jahren der erste Raffaello-Spot gedreht.

….. nach der Brücke …..

…. wieder Zeit zum Weiterschreiben….

Weil der Wind viel günstiger war (v.a. Die Wellen angenehmer!), haben wir den Kurs gewechselt und sind nach St. Barth abgebogen. Ein äußerst ansehnlicher Abstecher. Es ist die Insel der Schönen und Reichen – manche ganz „Incognito“ (s. Foto), alles teuer dort, Restaurants mit Terrassen zum dahinschmelzen, Taxifahrer im chicen Zwirn etc. und traumhafte Buchten…..

Dagegen Nevis nur wenige Meilen weiter – klein, ruhig, beschaulich. Die Insel und ihre Hauptstadt Charlestown haben uns sehr, sehr gut gefallen: karibische Strände, karibisches Leben, nicht zu viele Touristen, genügend Infrastruktur und „Sunshine’s Beach-Bar“. Perfekt für Sonnenuntergänge, abhängen unter einfachen Zelten, ahhhh…..

In St.Kitts haben wir in einer weitläufigen Bucht vor einer Design-Strandbar geankert, direkt neben dem „Malteser Falcon“, ein super Luxus Dreimaster mit modernen Rahsegeln. Hatten dann aber irgendwas Komisches gegessen und haben alle vier mit …. naja, werde ich hier nicht weiter beschreiben…. fast zwei Tage in der Koje verbracht.

Und übrigens – die Drehbrücke (und auch Grenze zwischen dem niederländischen und französischen Teil von Sint Marteen/St. Martin) in der Simpson Bay-Lagune haben wir pünktlich um 8.30 Uhr morgens erreicht, sie öffnet nur dreimal am Tag. ABER – es gibt noch eine zweite Brücke! Aus der Lagune heraus. Und die öffnet sonntags nur zweimal – das erste Mal war schon vorbei, das zweite Mal erst um 16.30 – and „Sorry, Madam, no exception.“ Das war zu spät, um in Anguilla noch bei Tageslicht anzukommen. Ok – gefangen in der Lagune. Also haben wir zu viert erst an unserem Ankerplatz Sonntagsruhe genossen, abends mit dem Dinghi an Land und hatten ein schönes Essen mit unseren französischen Segelbekannten aus Cascais, Michel und Christine, die gerade am Morgen auch hier angekommen waren.

Drehbrücke Simpsonbay-Lagoon
Drehbrücke Simpsonbay-Lagoon

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