Bremsspuren

Doch, ja, Boote können bremsen. Oder Bootsbesitzer mit ihrer eigenen Blödheit. Wir erfahren das gerade – leider ausgiebig. Wir hatten schon berichtet, dass vor St. Lucia der Motor keinen Mucks mehr machte. Danach hat der Propeller ein Eigenleben entwickelt und fuhr nur noch rückwärts, auch im Vorwärtsgang. Das hat uns sechs Tage ausgebremst.
In Grenada haben wir nachmittags unsere Wiesbadener Freunde verabschiedet, um dann – zurück in der Marina -, festzustellen, dass ein heftige Böe die herunter gelassene Badeplattform (hätte ich sie nur am Morgen wieder hoch geklappt!) an das Betondock gedrückt und aus den Verankerungen gerissen hat. Vier Tage extra Aufenthalt bis uns einer der seltenen Aluminiumschweisser das Ding wieder befestigen konnte.

Wir sind weiter an die schöne, sehr zerklüftete Südküste von Grenada gesegelt. Nach dem vielen Heben, Schleppen, Halten der vergangenen Zeit konnte Martin sich nicht mehr bewegen. Leichter Bandscheibenvorfall? Zum Glück haben wir in dem SEHR schönen Resort „Le Phare Bleu“ einen Chiropraktiker gefunden, der Martin behandelt hat. Zwei Tage länger Aufenthalt bis alles wieder entspannt ist.

In der etwas abgelegenen Chatham Bay auf Union Island haben wir den Anker geworfen. So weit so gut. Beim letzten justieren stellen wir fest, dass der Anker nicht mehr nach oben geht. Im Moment kein Problem, aber beim losfahren? Und! Wir hatten vergessen die Angel einzuholen. Die Angelschnur hatte sich in dicken Runden fest um den Propeller gewickelt. Zum Glück hatten Axel und Annette, die wir vorher schon kennengelernt hatten und die in derselben Bucht waren, Tauchausrüstung an Bord. Aber – noch ein extra Tag. Dann geht, noch immer in der Chatham Bay, mal wieder eine unserer wichtigsten Wasserpumpen nicht. Wieder ein Tag.
Im Moment – wir sind inzwischen auf Bequia – bastelt Martin gerade am Generator. Der läuft nicht mehr. Ach…..

Das Tolle ist, er kann das ALLES inzwischen!

Es gibt den Spruch unter Seglern „Langfahrtsegeln heißt, an den schönsten Stellen der Welt sein Boot zu reparieren.“

Grenada – Beachhotel, Rainforest, Pina Colada et al

Die Wiesbadener kommen nach uns auf Grenada an! Dank grandioser (Männer-) Kommunikation und daraus folgendem Misverständnis sind wir an den Vieren vorbei  gesegelt. Wir hätten sie prima in Union Island abholen und nach Grenada segeln können.  Statt dessen haben sie den Tag erst auf einem Fischerboot und dann mit langem Warten auf die Fähre verbracht…. Sorry!

Wir liegen mit Cheglia bereits am Hotel in der True Blue Bay als die vier um 19:30 Uhr an die Bar kommen. Wiedersehen und Wiedergutmachung mussten zünftig begossen werden – es war harte Arbeit – Pina Colada, Bier, Wein, dazwischen eine Mahlzeit, mehr Wein, Pina Colada und Bier ….

Nach einem Tag faulenzen sitzen wir im Taxi Bus zur Insel Rundfahrt. Highlights waren die Rumdistillerie, die seit 143 Jahren unverändert mit Wasserkraft und Holzfeuer betrieben wird (und in all den Jahren auch nicht gereinigt wurde?), die Muskatnussfabrik, ein  malerisches Plätzchen, eher historische Filmkulisse als „Bruttosozialprodukt“, und eine hochbetagte Unternehmerin, die mit 102 Jahren immer noch ihren eigenen Lebensmittelladen führt. Cool. Achja, kaltes Bier konnten wir bei ihr auch kaufen.

Dann ziehen wir um, die Freunde ins Radisson Beach Ressort, wir in die Port Louis Marina, beide in St. Georges, der Inselhauptstadt. Für uns, nach 1,5 Jahren Leben auf dem Boot, wäre so ein schönes Hotel auch mal verlockend…. Wir bleiben aber unserer Cheglia treu und geniessen den Hotelstrand und die Hotelbar ausgiebig mit den Freunden. Schon klar, Pina Colada, Bier und Wein …

Die Vier haben auch mit wenig segeln eine Menge Karibik kennen gelernt. Martinique, St. Lucia, Bequia, Union Island, Tobago Cays, Carricaou, Grenada… Am letzten Tag spielen Stephan und ich noch eine Runde Golf, der kleine 9 Loch Platz liegt phantastisch – mein Spiel allerdings …. darauf einen grandiosen Sushi Lunch (die Entstehungsgeschichte dieser Mahlzeit wird nur mündlich überliefert …), mit Wein, ohne Bier und Pina Colada. 2,5 intensive, schöne, unterhaltsame, reparaturanfällig Wochen. DANKE.

 

 

Von Squalls und anderen Überraschungen

Es bleibt windig, eine 40 Kn Böe erwischt uns zwischen Martinique und St. Lucia. Unsere vier Freunde erleben ihren ersten „Squall“ mit durchaus beachtlichen Wellen. Gute Crew!

Dann bei Ankunft in St. Lucia eine unangenehme Erntdeckung: der Motor startet nicht. Erst kreuzen wir in der Bucht und versuchen, den Fehler zu finden. Dann müssen wir doch durch den engen Kanal in die Marina vom Wassertaxi geschleppt werden. Sch…..

Noch am Abend kommt Egbert (The Volvo Man) und hilft mir am Motor, es hatte sich lediglich ein Kabel gelöst. Der Motor läuft.  Am nächsten Tag  erkundet die Crew den Vulkan, das Vulkanschlammbad (wir sind plötzlich alle 10 Jahre jünger!) und die Wasserfälle von St. Lucia, der Captain wartet derweil in der Marina auf den Taucher. Der  befreit den Propeller von einem Draht. Alles klar? Nicht ganz …

Als wir am nächsten Morgen ablegen – Motor, Getriebe, Propeller hatten wir vorher ausgiebig getestet – geht wieder der Vorwärtsgang nicht rein. Bisschen blöd, der Wind drückt uns kräftig Richtung gegenüber liegende Boote. Alle reagieren schnell, Leinen und Fender auf die andere Seite und rückwärts an einen anderen Steg. Gute Crew!

Was tun? Wir beschliessen nicht weiterzufahren, bevor das Problem gelöst ist. Dazu muss Cheglia aber mal wieder aus dem Wasser. Bei der Gelegenheit wollen wir den anstehenden Unterwasseranstrich auch gleich machen lassen.

Die Wiesbadener planen die nächste Woche um. Mit Flugzeug, Fähre und offenem Fischerboot geht es für sie in die Grenadinen – gute Crew!

Für uns geht es „auf’s Harte“ der „idyllische“ Boatyard (Dreck, Mücken, Lärm, mehr Mücken….) erwartet Lydia und Martin für 4 Tage.

Am Freitag kommt Cheglia wieder ins Wasser, aus dem Kran heraus fahren wir direkt 140 NM nach Grenada, den Wiesbadenern hinterher zum Wiedersehen in der True Blue Bay.

Martinique – Neue Crew!

Andrea und Stephan, Henny und Andreas sind in Martinique zu uns gestossen. Nach  langer Anreise treffen wir uns in der Anse D’Arlet, ein malerischer kleiner Küstenort vor dem Cheglia prima ankern kann. Unsere Gäste gewöhnen sich erstmal ans Bootgewackel und beengtes Bordleben, aber auch an Sundowner am Palmenstrand, Baden im Infinitypool 1 Meter hinter den Schlafzimmern….

Das Wetter bleibt „anders“. Immer wieder regnet es, für karibische Verhälnisse ist es ziemlich kühl, der Wind ist „krachtig“ 25-35 Kn und wir verschieben unsere geplanten Abreisen immer mal wieder, weil wir  3 absoluten Neuseglern nicht gleich ganz so stürmische Erfahrungen zumuten wollen. Die Landausflüge sind Klasse, wir finden ein paar bemerkenswerte Landschaften, Buchten, Strände und Lokale. Reiseleiter Stephan ist in seinem Element. Am schönsten Strand bleibt eines unserer Elektroautos liegen, zu sechst fahren wir in unserem „Zweitwagen“ zurück in die Zivilisation. Schöne neue Elektromobilität? Naja.

 

 

Dominica Zwischenbericht 3 – Finanzen und anderes Großes

Jeden Morgen stimmen sich Schüler und Lehrer auf den neuen Tag ein:

So, heute, am 1.3.2018, sind von Adveniat 40.000 Euro an die Diözese Roseau, Dominica, überwiesen worden, damit ist das Projekt durchfinanziert. YEAH!

Wie setzt sich das zusammen? Unsere zahlreichen Spender haben über 20.000 Euro auf mein Konto überwiesen. Wie berichtet, haben wir den Geschäftsführer von Adveniat an „unserer“ Schule getroffen und hin- und herüberlegt. Lösung: wenn wir die Spende an Adveniat überweisen, bekommen wir eine Spendenquittung und Adveniat wird unsere Spende prozentual erhöhen. Also haben wir den gesammelten Betrag um die erwartete Steuerersparnis aufgestockt, und Adveniat hat eine sogenannte „Beispende“ geleistet. Danke, Pater Michael und Team.

Ergebnis: aus jedem Euro Deiner Spende kommen fast zwei Euro bei der Schule an!

Wie geht’s weiter? Die lokale Baufirma und der lokale Baustoffhändler (beide sind uns im Preis wirklich entgegengekommen) werden beauftragt, das Material bestellt und in den Osterferien wird umgebaut. Wir segeln im März und dann im Mai nochmal in Dominica vorbei und können dann hoffentlich vom Abschluss der Arbeiten und des Projekts berichten. Daumen drücken.

Dank an alle Mitwirkenden!

Ein besonderes Erlebnis hat Dominica uns bei unserer Abreise geschenkt: