Dominica – Maria took Christmas

Schärfer können die Gegensätze nicht sein: Auf Antigua haben sich die grössten Yachten der Welt ein Stelldichein gegeben – nicht einmal 100 km weiter haben tausende Menschen alles verloren. Im September haben die beiden verheerendsten Hurrikans – erst Irma, dann Maria – einige Inseln in der Karibik schwer verwüstet. Die kleine unabhängige Insel Dominica ist eine davon. Sie liegt zwischen Martinique und Guadeloupe, die beide nur wenig abbekommen haben. Über Dominica dagegen ist Maria mit Wind-geschwindigkeiten von 200 mph hinweggefegt.

Am 17.12. sind wir in Dominica angekommen und haben unsere ersten Pakete abgeliefert, 100 Solarleuchten, damit die Kinder Hausaufgaben machen können, Lebensmittel, ein paar Süßigkeiten.

Es ist ein trauriger Anblick: der Regenwald ist komplett zerstört. Die übrig gebliebenen Baumstümpfe sind gesandstrahlt, weiss und ohne Äste. Alle Flüsse, Dominica hat 365, wurden zu reissenden Fluten und haben die meisten Dörfer schwer beschädigt. Viele Menschen haben Alles verloren. Weite Teile der Bevölkerung werden noch sehr lange ohne Strom auskommen müssen. Kühlschrank? Waschmaschine? Licht? Handy? Computer? Fernsehen? Es gibt einige wenige Generatoren, unerschwinglich für die meisten Haushalte oder Nachbarschaften.

Es wird geschätzt das 6.000 -9.000 Menschen die Insel nach dem Sturm verlassen haben – aus einer Gesamtbevölkerung von nur ca. 70.000! Viele, die es sich leisten konnten, fast alle Ausländer, Geschäftsinhaber, Unternehmer sind weg. Die meisten Geschäfte, Restaurants, touristische Dienstleistungen sind dicht. Die Arbeitslosigkeit wird auf über 50% geschätzt.

Aber – die Leute packen an. Ironischerweise hatte Dominica seine eigenen Hilfscontainer bereits auf andere Inseln der Karibik verschickt, als der letzte große Sturm sie selbst traf. Aber Internationale Organisationen haben schnell Hilfe gesendet, Essen und sauberes Wasser sind mittlerweile sicher gestellt. Es gibt zum Glück keine Epidemien, aber die Müllentsorgung bleibt ein gewaltiges Problem. In den ersten Monaten sind die Menschen mit Wasser aus Plastikflaschen versorgt worden, die liegen jetzt herum. Berge von Schutt, Kabel, Bäumen, Dachresten sind noch zu entsorgen.

Auch Baumaterialien stehen bereit, aber die meisten Menschen haben kein Geld, um sie zu kaufen.

Fast alle Schulen, Hospitäler und die Universität in Roseau sind in unterschiedlichen Stadien von „sehr beschädigt“. Einige Schulen sind bereits repariert, böse Zungen behaupten, dass dort die Politikerkinder zu Schule gehen….

Wir haben Kontakt zu St. Johns Grundschule in Portsmouth, dem zweitgrößten  Städtchen auf Dominica, aufgenommen. Die Schule hat 250 Schüler aus der überwiegend armen Nachbarschaft, 18 Lehrer. Wir haben die Lehrer auf ihrer Weihnachtsfeier auf dem Schulhof getroffen – eine nette, engagierte Truppe!

Das Dach ist weggeflogen, die Hälfte der Schule kann nicht genutzt werden (wegen der hohen Vulkanberge regnet es auf Dominica täglich 1-2-3 mal). Es ist eine katholische Schule, die von der sozialistische Regierung gar nicht untergestützt wird. Im Moment haben sie nicht einmal das Geld um eine Plastikplane über das Dach zu spannen.

Wir wollen 35.000 USD sammeln, um das Dach wirklich stabil aufzubauen, damit das Gebäude zukünftig auch als Sturmunterkunft für die Nachbarschaft genutzt werden kann.

Wir wollen, daß jeder Cent für die Schule ankommt und werden im Januar wieder nach Dominica segeln und die Baumaterialien einkaufen und, soweit möglich, den Bau des Daches überwachen.

Nein, eine Steuergutschrift können wir nicht besorgen, wir haben weder die Zeit noch die Mittel so ein Vehikel aufzusetzen.

Wir bitten um Deine/Eure Unterstützung! Wir möchten behaupten, dass es sich um einen verdammt guten Zweck handelt.

Frohe Weihnachten!

 

Zurück!

Ach, wie schön! Es ist warm, immer eine frische Brise, es gibt Berge zum Wandern und überall spielt Musik…. Zurück in der Karibik. Antigua hatten wir bei unserer Reise am Anfang des Jahres nicht gesehen. Dafür verbringen wir jetzt hier recht viel Zeit – denn wir warten hier zunächst auf Alexander, dann auf Miriam. Und Peter kommt wieder vorbei – für ein Wochenende!

Wir sehen den berühmten „English Harbour„, das Hauptquartier von Admiral Nelson, heute UNESCO Weltkulturerbe, segeln in die wunderschöne Nonsuch-Bay und in den North Sound, wo nur wir, ein anderes Boot und Bird-Island sind.

Auf der Suche nach einer Ansprechperson für unsere Hilfsaktion in Dominica hatten wir „Hands across the Sea“ gefunden: Harriet und Tom aus Boston haben vor 10 Jahren begonnen Schulbüchereien auf sechs unabhängigen Karibikinseln aufzubauen. Ihr Ziel ist, das möglichst viele Kinder erstens lesen können, vor allem aber auch lesen wollen. Auf jeder der Inseln gibt es Kontaktpersonen von „Hands“.  Wir machen einen Termin aus und besuchen die Primary School und ihre Bücherei in Freetown.

Auf Antigua setzt sich unsere Mietwagen- „Erfolgs“geschichte fort: Erst war uns ein Auto (noch in Virginia) bei Flut vollgelaufen, vom nächsten hatten wir im riesigen Redskin-Stadion den Schlüssel verloren, mit dem dritten ist Martin nach den ersten 5 Metern beim Rückwärtssetzen einem reingefahren, das nächste ist in einem der vielen Schlaglöcher gelandet – Platten!