Lanzarote und Gran Canaria

Auf Lanzarote haben wir eine Woche verbracht, die ersten Tage mit Ute und Peter hatten wir ein Auto und sind über die Straße und mit Fähre nach La Graciosa gefahren. Wir wollten doch noch mal bei Licht betrachten, was wir in unserer Ankunftsnacht abbrechen mussten. Und die Insel wollten wir auch sehen! Sehr karg, sehr faszinierend….

Wie auch Lanzarote – viel vulkanschwarz, immer wieder unterbrochen von hellscheinendem Grün, Wanderwege an der wilden Küste, Tourismus, der im Zaum gehalten ist. Die englischen Pubs? Ok, sind da….

Auf Gran Canaria brauchten wir einen Bootsparkplatz, um unsere Besucher, Pakete aus Portugal,  Mitsegler Bruno in Empfang zu nehmen und Weihnachten zu feiern. Wir sind in der Marina von Puerto Rico gelandet – so was hatte ich noch nie gesehen. Billiger Massentourismus, der ins Herz schneidet, wenn man die zerstörte Küstenlinie betrachtet. Der Ausflug mit Edith und Bernd in die Sanddünen war fotoreich, der auf den höchsten Berg war kalt, sehr sehenswert, ertragreich: Wir haben vorgesorgt und kistenweise frischeste Orangen und oberköstliche Kartoffeln gekauft.

Und von dort lagen die Kap Verden auf Kurs 225 Grad…

 

Lanzarote was home for a week, Marina Culatra to be recommended. With Peter and Ute we drove by car and ferry to Graciosa – dry, sandy, special anchorage-  too  bad we missed this island the first night! We mentioned before that the weather pattern had been rather unusual for this time of the year. Strong East and southeasterly winds and quite a bit of rain grew the black vulcano rock with lots of little green plants. Magic. Lanzarote kept tourism at bay, its everywhere, but somewhat moderate- ok, lots of english pubs, but to some of us, that is acceptable for a pint or two. Funny enough, they also sell locally brewed beer on draft. 

On Gran Canaria we needed a postal adress for packages from Portugal, Edith and Bernd, and later Bruno to find us. Las Palmas was overcrowded and we had to divert to ugly Puerto Rico on the from mass tourism destroyed south coast. Only highlights of this Island: The sand dunes from Maspalomas offered sahara like walks, the Center of the Island resembles Arizona’s Gran Canyon – but higher up! On this trip we also found local potatoes and oranges by the box! They should last accross the atlantic.

Just to send or receive a Package from „Europe“ is a Challenge in the Canaries. It cost us two full days to  apply for a Spanish Tax Nummer, to get a package with sails out of Customs.

Then on December 26 we departed course 225 degrees- Cabo Verde, Mindelo on Sao Vincente…

 

 

Laaaaange Zeit…..

die-mahner-aus-hamburg….. haben wir nichts von uns hören / lesen lassen. Gestern Abend sind Edith und Bernd aus Hamburg angekommen und haben die Beschwerde an uns weiter gereicht ;))  Nein, sie haben Recht!

In Marokko war es extrem schwierig mit einer stabilen Internetverbindung. Lokale SIM-Karte, die wir uns sonst besorgen (ist meistens auch ne Sache von mindestens einem halben Tag!) war dort noch komplizierter zu bekommen.

Ausserdem – ganz ehrlich – hatten wir wochenlang einen Schlafmarathon nach dem anderen. Sowas haben wir beide noch nicht erlebt: Morgens um halb neun (!) aufgewacht und abends um acht Uhr (!) haben wir uns fragend angesehen „Schon wieder müde???“, „JA! Aber komm, eine Stunde halten wir jetzt irgendwie noch aus.“ Ha, ha, ha, so war’s wirklich. Alles neu, immer drausssen, viel zu erleben, kennenzulernen, keine abendlichen Ablenkungen und mehr einpendeln in einen natürlichen Tages- und Nachtrhythmus? Jetzt normalisiert es sich wieder, zumal seit wir wieder in spanischen Gefilden, auf den Kanaren sind! In Spanien geht der Abend bekanntlich nicht schon zur Rentnerzeit um 18 Uhr los……

Und – die Zeit läuft in unserem neuen Leben irgendwie anders. Wie, habe ich noch nicht richtig herausgefunden. Ich geb Bescheid, wenn ich  es weiß. Eins ist sicher- alles, wirklich alles dauert mindestens doppelt so lange. Unsere Tage sind immer so ausgefüllt, dass – und das ist ein sicheres Indiz für diesen anderen Zeitlauf – ich als begeisterte Leserin in drei Monaten ein schmales Buch und 112 Seiten im nächsten gelesen habe. Hätte ich nie gedacht!

Verstärkung an Bord!

Wir haben uns sehr gefreut! Peter und Ute haben sich kurzerhand entschlossen von Hamburg nach Rabat zu fliegen und mit uns auf die Kanarischen Inseln zu segeln. Mit Blitzeinschlag im Flügel, durchstarten in Rabat, Umweg über Casablanca sind sie mitten in der Nacht tatsächlich in Rabat angekommen. Dort haben wir sie am nächsten Morgen „abgeholt“ und sind 24 Stunden später in Muhammedia in See gestochen – ungefähr drei Tage und Nächte lagen vor uns.

Irgendwann. Aus unserem Funkgerät kommt: „This is a warship on your portside. Please come in!“ Ein Kriegsschiff funkt uns an??!!“Was habt Ihr für eine Nationalität?“ „Wir sind Deutsche und haben eine deutsche Flagge.“ „Dann buchstabiert bitte diesen Namen!“ „C – H – E – G – L – I – A.“. „Ah, thank you and safe travel! Over.“

Am nächsten Tag, ca. 60 km von der marokkanischen Küste entfernt. Eine ärmliche Nuss-Schale, besetzt mit vier noch ärmlicheren Fischern kommt näher. Sie schlagen ihre leeren Benzinkanister aneinander. Einen richtig grossen Fisch haben sie allerdings gefangen – wahrscheinlich bringt er ihnen ein Vermögen. Falls sie wieder an die Küste kämen…. Zum Glück haben wir einen zweiten Benzinkanister für unser Beiboot an Bord. Den lässt Martin an einer lange Leine schwimmend zu ihnen hinüber. Die gute Tat auf hohem Meer.

Noch eine gute Tat – denn zum Glück ist Peter an Bord. Er übernimmt die Nachtwache, Lydia ist malad – so ein Mist!

In der dritten Nacht gegen zwei Uhr morgens erreichen wir Graciosa, die nördlichste der Kanarischen Inseln. Martin und Peter versuchen einen Ankerplatz zu finden – nichts ist möglich. Es gibt eine kleine Marina. Nachts? Mit starken seitlichen Fallwinden von den Steilküsten? Auch keine sichere Variante. Also – 6 Stunden weiter nach Lanzarote. Das lässt die Stimmung der Crew im Sturzflug sinken. Zumal die Wellen sehr ungemütlich sind…. Um zehn Uhr morgens sind wir dann wieder glücklich und in der schönen Marina von Lanzarote.