Schon mal vorweg – wir sind nach fast drei Wochen in Dominica wieder auf Guadeloupe! Zum einkaufen (das Angebot in Dominica ist sehr begrenzt, Obst gibt es gar nicht mehr – Blüten und Früchte waren komplett weg und sind noch nicht wieder nachgewachsen), Baguette und Käse essen, Wäsche waschen, Motor- und Generatorwartung, ….. Und wir haben wieder eine gute Internetverbindung.
Vor allem waren wir mit Denken, Planen, Gesprächen, ok auch mit schwimmen, wandern und 20 mal am Tag Fenster auf – weil heiß, Fenster zu – weil z.T. gigantische Regengüsse – beschäftigt. Und mit fahren. Um den Bischof in der Hauptstadt Roseau zu treffen, brauchen wir mit Umwegen um zerstörte Brücken und abgebrochene Strassen jeweils drei Stunden.
Das erste Gespräch hatten wir nur mit dem Bischof, beim zweiten Gespräch waren zusätzlich der Ingenieur, der alle Gebäude der Diozöse betreut, die Finanzchefin und die Schulleiterin dabei.
Bei der Gelegenheit haben wir von Adveniat gehört, einer Organisation der katholischen Kirche, die zufälligerweise auch aus Deutschland kommt. Der geschichtliche Hintergrund ist interessant: Im „Hungerwinter“ 1946/1947 sammelten die lutherische und die katholische Kirche in Lateinamerika für Deutschland. Diese Hilfe wurde nicht vergessen. 1961 beschloss die Deutsche Bischofskonferenz eine „besondere Kollekte“ für Lateinamerika, die zu Weihnachten in allen Kirchen gehalten werden sollte. 1969 entstand dann daraus: Adveniat.
Nochmal zur Erinnerung – die katholischen Schulen bekommen von der sozialistischen Regierung zwar ein Teil der Lehrergehälter erstattet, aber für alles andere wie Lehr- und alle sonstigen Materialien, Gebäudeinstandhaltungen etc. müssen sie selbst aufkommen. Die Schulen gelten als die besten auf der Insel, deshalb bezahlen die Eltern Schulgeld. Nach “Maria” haben etliche Familien die Insel verlassen, manche haben viel oder gar alles verloren und können das Schulgeld nicht mehr bezahlen. Das bedeutet, dass die Einnahmen daraus signifikant zurückgegangen sind. Gleichzeitig gibt es so viele Schäden an Gebäuden. Bei den heftigen tropischen Schauern sitzen die Kinder wortwörtlich im Regen.
Wir bekamen die Information, dass der Chef von Adveniat, Pater Michael Heinz, nach Dominica kommen würde, um sich zusammen mit dem Ingenieur von den Schäden an den kirchlichen Gebäuden auf der Insel einen Eindruck zu verschaffen. Wir haben natürlich sofort ein Treffen an der St. Johns Schule vorgeschlagen. Das war sehr aufschluss- und ideenreich!
Adveniat wird unser Budget noch aufstocken, wir können dann die Reparatur weitgehend bezahlen, wenn die Kirche und lokale Freiwillige mit einspringen. Gestern ist der erste LKW mit Baumaterial angekommen. Die eigentlichen Bauarbeiten müssen dann in den Osterferien stattfinden, um den Unterricht so wenig wie nötig zu unterbrechen. Sagt die resolute Schulleiterin. Das Schulgebäude kann während des Umbaus für 2-3 Wochen nicht benutzt werden.
So weit – so gut. Allen Spendern nochmal ein herzliches Dankeschön!
Ihr seid klasse.