Ankommen! In Hiva Oa

Zuerst – so schön, dass viele von Euch Positionen verfolgt, gute Wünsche geschickt haben, Kommentare gepostet und irgendwie dabei waren!!! Danke! Und danke, Peter, für Deinen klasse Einsatz als Relaystation!!!

Drei Tage lang sind wir jetzt schon in Atuona auf Hiva Oa. Die Zeit war ausgefüllt mit schlafen, mit Buddyboats die Ankunft feiern, herausfinden. Wo müssen wir einklarieren? Öffnungszeiten? Einkaufen? Was gibt es überhaupt? Internet? Um Ersatzteile kümmern. Der Fußweg ins Dorf, zum einzigen Restaurant usw. dauert jeweils 45 min – eine Richtung.

Und das tut gut! Nach drei Wochen ohne Auslauf. Allerdings macht man unterwegs auch Training. Zb. Brot backen oder kochen mit Seegang. Da muss ich ganz schön ausbalancieren. Aber nach einigen Tagen klappt es gut. In den ersten Tagen ist Martin Koch, bzw.. haben wir vorgekocht. Da haben wir doch ziemlich rauhe Bedingungen, hohe , z. T. konfuse Wellen, immer Wind von der Seite. Das heißt, man lebt ständig seitlich bergauf oder bergab. Waschen, Zähneputzen, essen, sitzen, liegen (schlafen ging gar nicht gut), von der Toilette rutschen und natürlich Segel wechseln, steuern, alles in Schräglage. Mir geht es dabei erstmal nicht so gut. Dazu kommen zwei rund um die Uhr triefend nass geschwitzte Männer. Meine Nase ist im Moment  sowieso überempfindlich. Also, die ersten sechs Tage sind für mich anstrengend. Und ich bin so unendlich dankbar, dass Nico an Bord ist. Nur wir beide? Mit Nachtwachen, schlechtem Schlaf, vielen Wind- und Segelwechseln, das wäre sehr hart gewesen. Gerade hab ich mich “eingeschaukelt”, dann zerbricht unser heiliges Yoghurtglas bei einer Welle, dann geht der Generator kaputt. Mit Bordmitteln und -händen irreparabel.  Und noch zwei Wochen auf See. D.h. unser Wassermacher funktioniert nicht, kein neues Frischwasser mehr. Keine Waschmaschine mehr. Kein Aufladen vom Rechner. Aufladen von Bootsbatterien geht über den Motor und unseren Wassergenerator. Und um den Motor nicht zu sehr zu quälen, heißt es nach ein paar Tagen, auch kein Plotter mehr. Das Ding verbraucht riesig viel. Wir arbeiten mit den anderen Instrumenten und unseren Augen. Ein einziges Boot sehen wir in den drei Wochen. Dafür zum Teil atemberaubende Sternenfülle der südlichen Hemisphäre – Kreuz des Südens, Magellanwolke. Orion auch in Schräglage. Zwischendrin gibt es einige Geburtstage (Alexander bekommt sogar einen Geburtstagskuchen – gebacken, nicht überreicht. Es ist immer ein Highlight des Tages eine Nachricht zu schreiben oder über Sat Telefon zu gratulieren. Mit unseren Buddyboats, die ungefähr im gleichen Zeitraum den Pazifik überqueren, tauschen wir täglich Positionen aus und können mit unserem Iridium Go auch kurze Nachrichten schicken. Dann kommt Halbzeitparty und plötzlich zählen sich die Meilen wie von allein runter. Und dann sind wir da. Genau 20 Tage ohne Land. Geschafft! Ich bin stolz, auf mich, auf meine beiden Männer, besonders Martin, auf unsere zuverlässige Cheglia.

Hiva Oa sieht wunderschön aus. Ganz andere Natur und Topographie als alles, was wir bisher gesehen haben. In den nächsten Tagen werden wir eine Tour über die Insel machen. 

 

5 Gedanken zu „Ankommen! In Hiva Oa“

  1. Hallo Ihr drei

    Herzlichen Glückwunsch zur Ankunft auf den Marquesasinseln.
    Super Leistung. Auch wir haben Euch verfolgt und die Daumen gedrückt.

    Liebe Grüße
    Andrea und Hans-Jörg
    SY Wasabi
    Anchorage Isla Rosario

  2. Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Pazifiküberquerung und vielen Dank, an Peter, dass er alle auf dem Laufenden gehalten hat. Wir haben jeden Tag geschaut, ob es etwas Neues von Euch gibt, an Euch gedacht und ganz fest die Daumen gedrückt.
    Liebe Grüße M + M

  3. Super, schön dass ihr das geschafft habt! Habe oft an euch gedacht und war immer froh nicht dabei sein zu müssen….🤓 Eintracht ist übrigens immer noch geil und spielt im Halbfinale gegen Chelsea! SGE!!

    Liebe Grüße
    Robert

  4. Hallo Admiral Lydia und Kapitän Martin 🙋‍♀️
    Es ist wirklich schon sehr aufregend, Euer Abenteuer zu verfolgen.
    Über jede neue Position habe ich mich gefreut und jetzt besonders über Eure Berichte und nun die Bilder. Wirklich klasse und ganz gewiß eine immense körperliche und mentale Herausforderung, die Ihr gemeistert habt.
    Zu Dritt an Bord zu sein ist sicherlich gut, das glaube ich gern.
    Ich wünsche Euch weiterhin eine gute Zeit an Bord Eurer Cheglia.
    Liebe Grüße aus dem Allgäu, wo derzeit der Löwenzahn fast schon in voller Blüte steht.
    Fröhliche Ostern 🐣
    Bettina

  5. Klasse Leistung, Hut ab! 20 Tage sind für eine Pazifiküberquerung echt schnell, auch mit Stop auf den Galapagos.

    Die Pangea ist euch dicht auf den Fersen, Isabella und Tim dürften in etwa einer Woche auf den Marquesas eintreffen. Die beiden berichten auch von unbeständigen Winden und sehr konfuser See. Ist zu zweit wohl ziemlich anstrengend.

    Wir waren seglerisch nur etwa halb so fleißig wie ihr, sind mittlerweile aber immerhin in Miami. Großer Kulturschock, es gibt einfach alles zu kaufen was man sich so vorstellen kann. Und mit Uber und den überall stehenden Miet-Scootern kommt man überall problemlos hin. Next stops Bermuda – Azoren- Frankreich.

    Beste Grüße,
    Lukas

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