Das Neueste von uns

Bye Bye Bahamas

Zuerst das Wichtigste – glücklich und migränefrei nach viereinhalb Tagen angekommen!

Vier Leute an Bord bedeutet, dass jeder drei Stunden Wache hat und dann NEUN Stunden frei. So ein Luxus!!! Meine neue Strategie (genug Schlaf war ein wichtiger Teil davon) mit der Migräne umzugehen, hat sehr gut funktioniert. Darüber sind wir beide sehr glücklich.

Unsere beiden amerikanischen Crewmitglieder Johnny und Bart sind nach Nassau geflogen, doch dann war die Wetter-, bzw. für uns vor allem die Windvorhersage gar nicht gut: Der Wind hatte auf Nord gedreht. Da wir ein ganzes Stück mit dem Golfstrom segeln wollten, der mit grosser Kraft von Süd nach Nord strömt, bedeutet Nordwind sehr hohe Wellen und sehr viele Unannehmlichkeiten. Dagegen drei Tage auf den Bahamas zu warten?!!! Und das haben wir gemacht, in Hopetown auf eine neue Windrichtung gehofft. Ein sehr hübscher kleiner Ort mit dem weltweit letzten bemannten und mit Kerosin befeuertem Leuchtturm, der die Seeleute vor dem berüchtigten Elbow Reef warnt. Das ist nur eines von unzähligen Riffen auf den Bahamas, deshalb war das Segeln auch für uns dort immer mit allergrösster Aufmerksamkeit und Vorsicht verbunden. Und wir konnten überhaupt nur dorthin, weil wir das Schwert komplett hochklappen können. Und das mussten wir bei jeder Einfahrt. Bei Hopetown haben wir einen langen Strandspaziergang gemacht, sind zu einem ganz nah gelegenen Riff geschwommen. Irgendwie fühlte ich mich dort plötzlich nicht mehr wohl und wollte zum Strand zurück. Dort stand ich und plauderte mit Johnny im knietiefen Wasser als ein Hai plötzlich in diesem flachen Wasser direkt auf uns zu schwamm! Wir sind gesprintet und haben zu Martin und Bart geschrieen, die noch am Riff waren. Sie haben sich sofort auf den Weg zum Strand gemacht. Der Hai? Ist völlig ungerührt an uns vorbei geschwommen. Die Angst vor Haien ist eigentlich völlig unbegründet, schrieb mir gerade Regina. Naja.

Die ersten 24 Stunden unserer Überfahrt waren anstrengend, reichlich Wind und Wellen, dazu die Crew noch nicht eingespielt. Dann hatten wir eine immer bessere Wind- und Wellenrichtung, haben zwei Mal unser Abendessen gefangen und waren irgendwann im Golfstrom, der uns PS gegeben und mit zusätzlichen 3 Knoten kräftig nach vorn geschoben hat! Und so haben wir nach vier Tagen Virginia Beach in der Ferne auftauchen sehen und sind gegen Abend in die mächtige Chesapeake Bay eingebogen. Dann waren es noch immer vier Stunden bis in den Hafen von Norfolk (port of entry to USA), diese Bucht ist einfach riesig! War eine tolle Nacht-Einfahrt in einen der größten Häfen der USA.

 

Auf zu neuen Ufern

Heute heisst es Abschied nehmen – vom tropischen Inselleben: Strände, Beachbars, Buchten, schwimmen vom Boot aus, jeden Tag angenehmste Temperaturen….. Die fast vier Monate in der Karibik und auf den Bahamas  waren einfach nur grossartig!

Heute legen wir von den Abacos Inseln ab, Kurs Virginia, genauer gesagt Norfolk am Eingang zur Chesapeake Bay. Das wird ca. vier Tage dauern, vielleicht etwas länger. Wir haben zwei nette Amerikaner als Crew mit an Bord, das ist eine gute Unterstützung und bringt viel Entspannung und vor allem – was mich betrifft – mehr Schlaf!!! Einer von ihnen John, ist Notfallarzt (zufällig!) und kann mir ggfs. sogar eine Infusion geben, falls die Migräne mich wieder auf ne blöde Art niederlegen sollte. Ich bin zuversichtlich, dass alles gut wird.

Und wir freuen uns sehr, dass wir am 19. Mai bei Kais Graduationfeier dabei sein können. Diesmal sogar mit eigenem „Haus“, fühlt sich irgendwie anders an als „nur zu Besuch“ anzufliegen. Kai und Calvin freuen sich auch sehr, dass wir eine ganze Weile in ihrer Nähe sind, wir wünschen uns, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen können.

Und wir haben noch einige andere Freunde und Martins amerikanische Familie in Washington, auf die wir uns auch schon riesig freuen.

Bahamas – doppelt hält besser

Peter und Ute sind zum zweiten Mal an Bord! Dieses Mal reisen wir eine gute Woche durch den Exumas Nationalpark. „Wer das gesehen hat, der braucht nirgendwo anders in der Welt hinzufahren“, das sagte uns ein Seglerpaar, die auf St. John in der Karibik seit vielen Jahren leben. Ja, Natur, Wasser, Sonnenauf- und untergänge, eine türkise Bucht erleuchtet vom Gewitter!, vor allem diese Farben – all das ist einmalig.

Peter hat diese schöne Diashow für uns zusammengestellt:

Insgesamt ist unser Eindruck von den Bahamas, dass es entweder sehr einsam mit nichts ist, oder bewohnt, belebt, und dann sofort sehr durchamerikanisiert ist. Kein Wunder, denn Amerikaner können über den Intracoastal Waterway bis runter nach Florida, dann in einem guten Tagestrip in dieses Paradies kommen. Also fast ohne Ozeanberührung – easygoing eben.

Frauen können Köder kaufen

Wir hatten die Angel zwar nicht jeden Tag und stundenlang draussen, aber es war trotzdem sehr enttäuschend – nix am Haken. Zu einem Teil waren wir darüber auch ganz froh, denn wir haben uns immer gefragt: „Was, wenn einer anbeißt?“ Andererseits, tja, spannend ist es auf jeden Fall und die Speisekarte wird definitiv bunter.

Und ich habe immer wieder gesagt, ich glaube fest, dass wir nicht den richtigen Köder haben. Also habe ich mir eine ganze Wand mit Ködern angesehen als wir in einem grossen Ausrüstungsladen waren und habe mit der richtigen Intuition den passenden gefunden – seit her haben wir auf jedem Trip sehr erfolgreich gefischt! Allerdings nicht immer jeden auf dem letzten Meter ins Boot bekommen……

Do you know where Texas is?

By, by Karibik – hello, Bahamas!

Ab hier wird es definitiv amerikanisch. Unser erster Stop waren die Turks und Caicos Inseln, kurz vor den Bahamas gelegen. Von Puerto Rico – San Juan – war es ein 3-Tages-Trip, den Marc mit uns gemacht hat. Zum Glück, denn mich hat wieder nach den inzwischen üblichen (grrrrr!!!) eineinhalb Tagen die Migräne flachgelegt. Marc hat Martin klasse unterstützt! Ich lag nach unserer Ankunft noch einen weiteren Tag in der Koje und Martin und Marc haben die Marina-Bar vom Bier erleichtert. Die anderen Gäste waren ein paar wenige Kanadier, sonst Amerikaner. „Hey, Marc, do you know where Texas is?“, „Yes, I know.“ „And Kansas?“, „Yes, I know.“ „Wow!!!! I would not know a single place in Germany….“. Und vor ein Paar Tagen fragten uns die amerikanischen Bootsnachbarn – gut situierte Leute aus Colorado: „What flag you have? Oh, German. Is the wall still there?“

Schwimmen mit Hai?!

Conception Island. Eine der vielen unbewohnten, traumhaften, naturgeschützten Inseln der Bahamas. Martin und ich sind mittags angekommen, hatten auf der Fahrt dorthin unseren ersten Fisch an Bord geholt und filetiert. Es waren noch Blutspuren an Bord, aber Martin wollte erstmal in dieses traumhafte Wasser springen. „Oh, zwei Riesenrochen! Komm rein, es ist traumhaft….“ Ich ziehe schnell meine Badesachen an, inzwischen sind die Rochen direkt vor dem Boot – ich warte lieber noch ein wenig ;)) In dem Moment kommt Martin sehr zügig zum Boot zurückgeschwommen und ist noch schneller auf der Badeplattorm: „Und ein Hai schwimmt gerade auf mich zu!“ Ich beschwere mich: „Immer musst Du mir Angst machen….“ „Nein, diesmal stimmt’s!!!“ Wir sehen ihn nicht mehr. Dann spülen wir die Blutflecken vom Boot ab. Und schon ist er da. Und beschliesst den ganzen nächsten Tag unter unserem Boot zu schlafen. Und wir beschliessen doch eher mit dem Dinghi zum Strand zu fahren und dort zu schwimmen.

Puzzle fertig!

Hurricanes

Wie auf der Startseite zusammengefasst, haben wir unsere Ziele für dieses Jahr gefunden. Das hat länger gedauert, ich will versuchen zu erklären, warum. Es ist ein bisschen wie ein Puzzle, bei dem man erstmal alle Teile haben muss, um sie dann passend zusammensetzen zu können. Ein Teil ist die Notwendigkeit bis zum 30.5. die Karibik und einen großen Umkreis drumherum verlassen haben zu müssen. Die Yachtversicherer erlauben zwar in ihnen bekannten sicheren „Hurricanholes“ das Boot festzumachen – und zwar auf eine genau beschriebene Art und Weise. Aber weiter lustig rumsegeln? No way oder auf eigenes Risiko. Das bedeutete für uns im Grunde drei verschiedene mögliche Richtungen: nach Westen durch den Panamakanal und in den Pazifik, nach Süden z.B. Kolumbien, nach Norden US Ostküste. Also haben wir uns alle Optionen im Detail angesehen, nicht so einfach bzw. dauert eine Weile – v.a. mit viel Besuch und nicht viel Internet. Wir haben Seekarten und spezielle Webseiten studiert, sobald wir sie denn mal hatten, haben Distanzen und Segelzeiten ausgerechnet, nach möglichen sicheren Anker- oder Marinaplätzen in der Region gesucht. Wind- und Wellenrichtungstabellen geprüft. Die Reise in den Pazifik bedeutet – bis zu den Galapagosinseln wenig Wind, Motor ist angesagt. Von dort aus dauert es drei Wochen Minimum bis zum nächsten Land! Und auch weiterhin sind es immer lange Seestrecken – viel Wasser, wenig Land und Leute. Nach dem prallen Leben in der Karibik, kam mir das nicht so attraktiv vor und mit Migräne, die ich noch immer nicht komplett im Griff habe, ist das keine gute Option. In Kolumbien gibt es eine sichere Marina unter US-Führung, dort hätten wir unser Boot auch lassen können und über Land durch Mittel- und Südamerika reisen können. Nur – einmal dort, ist es eine ziemliche Sackgasse, denn Wind und Wellenrichtungen lassen, schon gar nicht in der Sturmsaison, kaum andere Ziele zu. Einfach links und rechts abbiegen wie am nächsten Autobahnkreuz funktioniert mit dem Segelboot nicht. Also 5-6 Monate festliegen? Südamerika hat viel zu bieten und einen längere Reise dort steht hoch auf meiner Wunschliste. Aber nicht jetzt über Land, wir machen ja eine Segelreise….. Also Norden. US Ostküste? Kennen wir beide gut – langweilig…. Nein, wir haben auch hier im Detail geschaut, es gibt mehr als 100 Nationalparks, etliche maritime, traumhafte Ankerbuchten – und nicht zuletzt eröffnet es eine ganz andere, neue Perspektive auf dieses Land. Doch das Wichtigste ist – dort sind Familie und Freunde (oder können auch leicht hinkommen!) und wir können mehr Zeit in der Nähe von Calvin und Kai verbringen. Dazu kommt das Ziel, den Sommer in Kanada, Nova Scotia, zu verbringen – auch das soll traumhaft schön sein. Und so haben wir unser Puzzle zusammen gesetzt.

 

San Juan

In San Juan wir waren gleich zwei Mal, das erste Mal, um Marc abzuholen. Am nächsten Morgen sind wir gleich wieder zurück nach Culebra, bzw. Culebrita gesegelt. Erstens, weil das Wetter, bzw der Wind nicht gut waren, um nach Turks and Caicos zu segeln, zweitens wollten wir ihm diese schöne Ggend gern zeigen und drittens konnte er sich auf die Weise gut erstmal akklimatisieren bevor wir mit ihm als Novizen zu der dreitägigen Überfahrt gestartet sind.

Wir sind dann wieder nach San Juan zurück gesegelt, um nochmal die Vorräte aufzustocken und haben uns dann eine einem etwas regnerischen Tag und Abend die Altstadt angesehen. Im ersten Büchsenlicht am nächsten Morgen sind wir aufgebrochen…..

Culebra – Culebrita

Die kleine „Schlange“ – das heisst Culebra übersetzt – gehört schon zu Puerto Rico und liegt der Hauptinsel knapp 30 km östlich vorgelagert. Zu der Insel gehören rund 27 kleine und kleinste Inseln und Felsen. Wunderschöne Buchten, traumhafte fast leere Strände und ein Refugium für zum Teil wirklich grosse Meeresschildkröten! Und klar – phantastisch zum Schnorcheln….

Es hat uns so gut gefallen, dass wir gleich zwei Mal dort waren: Einmal quasi auf der „Durchreise“ für drei Tage, dann sind wir weiter nach San Juan, um Marc dort abzuholen, mit dem wir dann Richtung Bahamas weiter segeln wollten. Zur besseren Akklimatisierung und weil es so schön dort war, sind wir mit ihm dann für zwei Tage noch mal zurück – dieses Mal zur kleinen Schwester Culebrita.

Hatte ich geschrieben „fast leere Strände“?! An den Osterfeiertagen sieht die Welt plötzlich ganz anders aus…. Die Puertoricaner sind lebens- und unternehmungslustige Menschen und an Feiertagen wird – gefeiert!!!