Das Neueste von uns

Sevenstars or seven hells? Before the shipment date

We are about to freighter our sailing vessel „Cheglia“ from New Zealand to Southampton, UK. We had been in contact with Sevenstars for a while. This trip first was announced for March 2020, and all of our planning was geared towards an early March departure.

Cheglia was still under repair in Opua, and the schedule was ambitious. I flew back to NZ on February 5th, Lydia had to stay home due to her back injury. Remember these days before Corona? You could just book a flight, depart and arrive on time – all of that  without restrictions.

We hoped for quick seatrials with our repaired Cheglia (thank you SeaPower in Opua)  to check all systems, before we contract with Sevenstars. Besides the fact, that these guys are not known for modest pricing, their contract is cut throat and not negotiable.

I signed a few contracts in my life, but this thing was a new experience. We all can appreciate, that a sea transport of a yacht is not easy. Schedules are difficult to set, maintain, and to keep. Weather, not enough bookings, diverging boat owner‘s priorities, timing with shipping companies etc.pp.

I learned a few things:

AGW WP = All goes well, weather permitting (which basically makes the schedule meaningless for the shipping company) is an official INCO term…

However: „demurrage of € 15.000“ means, this is the DAILY fee charged to the yacht owner, if the ship had to wait for a yacht, which has to make itself available on short notice.

Cancellation fees are UPWARDS of 80% of the total contract value, if cancelled at least 30 days prior to departure, going up to 100%, if cancelled short notice.

The crux is, the contract allows Sevenstars to delay the departure practically unlimited, without yacht owner had a chance to cancel the contract, or getting his 25% downpayment back – „unfair“?

Well, knowing all this we signed the transport Agreement 13.3.2020. The good news: engine, gearbox, generator, bowthruster, all work well.

Meanwhile, the estimated time for loading in Auckland had slipped to „on or about“  4.4.-15.4. … „MV Minervagracht“ was en route from Singapore.

Then, New Zealand hit the „Corona brake“  level 2 on March 21st,  two days later Level 3, and effective March 25 Level 4, practically a complete lock down, a corfew for all here, which were not deemed „essential services“. The scheduled arrival date was moved to May 3 rd and then to 5th, 2020.

Sevenstars mailed, that under Level 4 delivery crews to bring the yachts to the freighter are not considered essential services. Lock down. MV Minervagracht stopped and anchored in West Australia. And still does so today, April 6th.

https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/shipid:271518/zoom:14

to be continued

Und jetzt??? Neuseeland und Corona

Vier Monate. Fast nichts Neues von uns. Sorry, sorry! Die Beschwerden sind angekommen…

Anfang Dezember sind wir in unserem fast leeren Haus angekommen – ein schönes und komisches Gefühl! Dann das Haus für die ganze Familie weihnachtsfertig zu bekommen, war ne kleine Aufgabe.

Im Januar haben wir Familie und Freunde zwischen Mecklenburg und Norditalien besucht – mit dem neuen Auto gleich 5000 km unterwegs gewesen! Und Anfang Februar waren wir mit allen Söhnen, einer Freundin (und Hund) eine Woche im Skiurlaub. Wie schön, alle wieder um sich zu haben!

Und dort hat mich der Bandscheibenvorfall erwischt – au au au!!! Dieser kleine Vorfall (im Sinne: dieses Ereignis) hat dafür gesorgt, dass Martin allein zurück nach Neuseeland geflogen ist, um sich um die Fertigstellung der Arbeiten zu kümmern. 24 Stunden fliegen war für mich undenkbar. Bis heute kann ich nicht länger als ne halbe Stunde sitzen, und diesen Luxus habe ich auch erst seit ner guten Woche. Was übrigens auch das Schreiben unserer Seite beeinträchtigt hat (ok, keine echte Entschuldigung). Durch meine endlosen therapeutischen Spaziergänge konnte ich dafür mal wieder so richtig erleben, wie sich der wunderschöne Frühling entfaltet.

Theater in Wiesbaden

Wir hatten immer noch hin und her überlegt – weiter segeln? Teilzeit, -abschnitte vielleicht? Frachter? Corona wurde immer stärker und wir dachten – ok – segeln/reisen wird schwierig werden. Wer weiss wie lange?? Wir buchen jetzt den Frachter, dann haben wir Cheglia wenigstens wieder in Europa, also UK :((     Gesagt, getan.

Doch der ETA in Auckland begann sich immer weiter nach hinten zu verschieben: Irgendwann der Stand – 16. April. Doof, ja, aber noch akzeptabel. Ich habe den Frachter auf marinetraffic verfolgt und wurde letzte Woche mehr und mehr skeptisch als er sich von der australischen Westküste gar nicht mehr weiterbewegte. Habe Donnerstag angerufen -„Nein, alles im Zeitplan….!“ Am Freitag nachmittag kommt die Email: Es tut uns sehr leid….. irgendwie fadenscheinige Begründungen ….ETA Auckland 3. Mai! Oder gar nicht in den nächsten Monaten, war mein erster Gedanke! Kurz und gut, Martin hat den Marinaplatz für ein Jahr verlängert (mit monatlicher Kündigungsoption) und zwei von unseren Pazifiksegelfreunden, die auch dort festhängen, haben angeboten Cheglia zu übernehmen und am Tag X zum Frachter zu fahren. Und Martin steht auf der Liste vom Auswärtigen Amt für die Rückholaktion. Soooo ist das bei uns.

Das Schöne ist – die letzten drei Jahre konnten wir unbefangen und frei durch die Weltgeschichte segeln! Was für ein Geschenk. Sowieso. Und jetzt erst recht. Wir hatten wieder unser  🍀 !

N.Z. : Nature is king!

Nach unserer Ankunft brauchen wir erstmal ein paar Tage, bzw. Nächte zum Ausschlafen, geniessen wohlgefüllte feinsaubere Supermärkte…. Und schauen uns die Gegend um Opua an. Gleich der erste Eindruck – dieses Land ist überwältigend schön. Es gibt äussert gut gepflegte Wanderwege, auf denen wir nach so langen Zeiten mit wenig Beinarbeit zuerst ganz schön zu tun haben, um sie zu bewältigen. Und es gibt auch Lydias Freund Bob vom Marina Rental Car. Wir haben die gute alte Strassenkarte und fahren einfach mal über Land, die hügelige Landschaft ist abwechlungsreich. Hier war alles voller Kauri Urwald. Diese Baumriesen und Heiligtümer der Maori wurden abgeholzt, Farmen haben die Wälder abgelöst. Traurig, über hundert Jahre her und unumkehrbar. Die Dörfer und kleinen Städte sind ziemlich enttäuschend potthässlich, man muss aber nur in die Perepherie, in die schönen Wohngebiete fahren, da finden wir nette Bed-and-Breakfast Unterkünfte.

Und dann geht es auch schon langsam Richtung Auckland und Flughafen….

Segeln von Tonga nach Neuseeland

Also – wir warten. Freunde von uns bekommen plötzlich die große Unruhe. Wir bremsen sie immer wieder, zum Glück wie sich später herausstellt. Und plötzlich dreht der Wind und es sieht gut aus, zumindest für die erste Strecke bis zu den Minerva Reefs. Los gehts. Mit viel Wind rauschen wir in schneller Fahrt ins Minerva Reef North. Bald liegen 28 Boote dort! So ein eindrucksvoller „Hafen“. Bei Ebbe kann man das Riff sehen, es ist fast 500 m breit und man kann sogar drauf rumspazieren. Der Wind zischt natürlich drüber hinweg, aber die Wellen sind gebrochen. Drei Tage lang strammer Südwind. Ein Boot versucht es trotzdem und dreht nach 24 Stunden entnervt, erschöpft um und kommt wieder zurück. 5-6 Meter hohe Wellen von vorn, kein Vorwärtskommen. Ein paar andere Boote haben sich auf eine für uns komplett unverständliche Empfehlung von weatherBob verlassen und kämpfen fünf Tage gegen Sturm und Wellen mit Kurs NW, also mehr zurück als vorwärts! Um dann später 4 Tage durch die Flaute zu motoren. Fast alle anderen Boote aus dem „Minerva Yacht Club“ verlassen -wie wir – am 1./2. November innerhalb von 36 Stunden das Riff Richtung Neuseeland. 

Wir starten erst hoch am Wind, die Dünung vom Sturm ist noch da, also erstmal 48 nicht so gemütliche Stunden. Dann kommt der Wind rum aus Richtung Osten und lässt nach. Machen wir mal den Motor an…..  Nix geht!

Erst denken wir auch, Sch…. Unsere norwegischen Segelfreunde von Alutia, Mille Momenti ( die beiden anderen Boreal) und Malisa werden sofort aktiv. Malisa schreibt, wir drehen um und kommen die 30 nm wieder zurück und helfen Euch mit Starterbatterie oder Reparatur. Alutia und Mille Momenti tauschen sich über einen passenden Startermotor aus und versuchen über Norwegen einen schon nach Neuseeland zu bestellen. Dann taucht der deutsche Katamaran Belena (das einzige Boot, das wir unterwegs sehen!) wie von Wunderhand auf. Wir funken sie an, sie bauen sofort ihre Starterbatterie aus und wir machen das Dinghy klar. Mitten im Pazifik. Zwar wenig Wind, aber immer noch hohe Dünung. Das kleine Gummiboot mit Martin drin…. bis wir den Outbord dranhaben, die schwere Batterie hoch und runter, das Dinghy von Bord und wieder an Bord…. Und wir bekommen von Benno und Marlene noch zwei Kanister mit Trinkwasser. Nach dieser Aktion sind wir beide fix und alle. Und gebracht hat sie nix. Außer – die wunderbare Erfahrung von soviel Unterstützung und Hilfe und – Klarheit. Es bleibt nix als segeln. Und dann haben wir unsere schönste lange Passage. Ein paar Stunden ist Flaute, wir nehmen die Segel runter und genießen einen Kaffee und lesen in der Sonne. Meine einzige Sorge ist nur, dass wir so langsam sind, dass uns das nächste Tief noch auf die Nase haut. Aber dann gehts weiter, mal ne ganze Nacht mit nicht mal zwei Knoten, mal gehts zügig voran… Mein Bruder kümmert sich mit seinen Nachrichten ganz wunderbar um unser seelisches Wohlbefinden, unsere Segelfreunde sind mit Positionsmeldungen bei uns. Allen noch mal ein dickes DANKESCHÖN.

Mit der letzen Brise erreichen wir abends um 22.00 eine ruhige („da sind bestimmt kaum Boote drin, wir haben Platz, falls was schief geht“) Bucht und lassen unter Segeln in der Bay of Islands den Anker fallen. Am nächsten Morgen staunen wir nicht schlecht über 100e Boote in unserer Bucht. Dann kommt Bruce mit seinem Dinghy und schleppt uns in die Marina. Und wir sind da!!!

Am Abend gibt es gleich eine große Party im „Cruiser Club“ in der Marina – die Princess of the Pacific Party. Große Erleichterung und dementsprechend ausgelassene Stimmung bei allen, bei manchen (äähmm, wem wohl ?!!) bis in den frühen Morgen…

Vor der Abreise – Wetterfenster

Oben rechts starten wir – unten links wollen wir ankommen

Die große Unbekannte. DAS Gesprächsthema. Das „richtige“ Wetterfenster für die Passage nach Neuseeland. Seit unserer Ankunft in Tonga Mitte September braucht man nur 3 Minuten mit einem anderen Segler zusammenzusitzen und was kommt? Das Wetterfenster. Mit jeder Woche, die vergeht, steigern sich die Diskussionen über Wettermodelle. Dazu kommen noch die Empfehlungen der drei Wettergurus, Chris Tibbs (UK), WeatherBob (NZ) und Chris Parker (USA). Letzteren haben wir in der Vergangenheit gelegentlich ganz erfolgreich zu Rate gezogen. Das Ganze wird dann mitsamt des versammelten Seglerwissens durch die Mühle gedreht und herauskommt – eine riesige Konfusion. Die Schwierigkeit ist – das Wetter. Denn wir entfernen uns vom Äquator und damit von den recht stabilen Passatwinden. Hier rauscht ein Hoch (dreht hier gegen den Uhrzeigersinn), gefolgt von einem Tief (dreht mit dem Uhrzeigersinn), dann wieder ein Hoch usw. durch. Je ausgeprägter sie sind und je näher sie zusammenliegen, desto größer werden Windgeschwindigkeiten und v.a. Wellen. Im Extrem kommt es zu den gefürchteten s.g. Squash Zones. Wir laden uns die Wettermodelle täglich über unser Iridium Go herunter. Wir suchen ein stabiles Hoch. Aber auch da – Konfusion. Jeden Tag sieht die Prognose anders aus. Wir stellen allerdings fest, das europäische Modell scheint das zuverlässigere zu sein (die Alternative ist das amerikanische – kein weiterer Kommentar dazu) und mit Chris Parker hatten wir gute Erfahrungen. Also fokussieren wir uns nur darauf. Das sorgt für deutlich weniger Konfusion, aber ein Wetterfenster zeigt sich einfach nicht. 

Gegen Ende Oktober/ Anfang November wollen die meisten aus Tonga oder Fidji verschwinden, denn dann beginnt dort die Hurrikansaison. Mitte Oktober, die Nervosität steigt, macht eine traurige Nachricht die Runde. Das Segelboot eines sehr erfahrenen Neuseeländers gerät kurz vor Erreichen der Küste in eine solche Squash Zone. Hohe Wellen zerschmettern ein Fenster, das Boot läuft voll und sinkt innerhalb von 20 min. Die vier Menschen an Bord verlieren ihre Rettungsinsel und obwohl ein Hubschrauber der Küstenwache schnell da ist, eine neue Rettungsinsel abwirft, können nur drei von ihnen lebend geborgen werden. Damit wollten wir Euch nicht vor unserer Abreise beunruhigen.

https://www.nzherald.co.nz/nz/news/article.cfm?c_id=1&objectid=12276619

Laaaand in Sicht! Kurz vor Opua, Neuseeland

Cheglia ist fast in Neuseeland und es kommen doch noch  Satcom-Nachrichten …

Freitag, 8. November 2019 09:32
„Am Anker! Gute Nacht….“

Freitag, 8. November 2019 06:36
„Brauchen noch. Sind gerade erst kurz vor der Einfahrt zur Bucht. Der Wind lässt nach. Martin pumpt das Dinghy auf. Zum schieben. Bleibt spannend“

Am 08.11.2019 um 06:05 Uhr:
“17.00 Ortszeit. Laaaand in Sicht! Aber wir sind zu spät. Also unter Segeln so weit wie es geht, ankern. Ankerwein. Ausschlafen. Abschleppen morgen früh!“

Cheglia hat die erste Email am 08.11.2019 um 03:32 Uhr deutscher Zeit geschickt:

„Wir kommen in 4 Stunden an, in Opua, Neuseeland.

Der letzte Rest wird noch mal etwas spannend. Wir haben keinen Motor ind müssen einen Fluss gegen den Strom hinauffahren. Da haben wir uns ein Abschleppboot bestellt. Ich hoffe nur, der Kerl kommt auch Nachts -wegen wenig Wind sind wir erst viel später an der Flussmündung als gestern besprochen.

Aber: soweit gut!
Liebe Grüße
Martin und Lydia“

 

Eine der wahrscheinlich letzten Satcom-Nachrichten auf dieser spannenden Reise am 08.11.2019 um 03:31:
„Unsere Phantasie. Supermarkt plündern! Letztes Mal wie Gott in Frankreich eingekauft in Fra Polynesien. Vor drei Monaten! Seitdem Glas, Dose, Scheiblettenkäse“

Noch ein bisschen dümpeln, dann abschleppen in Marina

Am 07.11.2019 um 21:44:
“Unsere norwegischen Freunde sind gerade in Opua angekommen. Sie berichten von viel Strömung in der Marina – das ist besonders klasse, so ohne Motor.“
Am 07.11.2019 um 16:45:
“Hatten schon ueberlegt wie wir nur mit Segeln den Fluss hinauf Rcht. Marina kommen. Zumal da zusätzlich viel Stroemung ist. Abschleppen ist wenigstens sicher.“

Gesendet: Donnerstag, 7. November 2019 12:28:
„Alutia, Freunde aus Norwegen, haben uns ein Abschlepp-Boot organisiert. Treffpunkt: Flussmündung. Marina liegt dann nochmal 3-4 km landeinwärts“

Gesendet: Donnerstag, 7. November 2019 09:50:
„Das Leben ist hart. Ankerwein und das mir (Martin)! Der Wind hat sich auch wieder verabschiedet- wir dümpeln und es hat immer mehr große Schiffe um uns herum“

Gesendet: Donnerstag, 7. November 2019 05:38:
„Noch ca 24 Std!Dann müssen wir noch einklarieren bevor wir das Boot verlassen dürfen. Haben gehört, das sei aufwändig in NZ. Und kein Bier mehr da. Ankerwein!“

 

 

 

Anker-Bier/-Wein & Dusche in 150 NM/24h

Am 7. 11.2019 um 05:38:
„Noch ca 24 Std! Dann müssen wir noch einklarieren bevor wir das Boot verlassen dürfen. Haben gehört, das sei aufwändig in NZ. Und kein Bier mehr da. Ankerwein!“

Am 07.11.2019 um 04:33:
„NZ customs permission granted to receive assistance and tow into the marina. Nobody may enter or leave the boat. Captains guarantee. D.h. Kaltes Bier darf :)“
Am 07.11.2019 um 01:15:
“Aber: tolles segeln, 130qm Genaker, 6-7Kn Speed. 167 NM to go, NZ here we come!“
Am 07.11.2019 um 01:12:
“Wir sparen. Wasser: Zahnputzbecher fürs Waschen. Strom: Kühlschrank? Kartenplotter? AIS? VHF Radio? Alles aus. Nur Autopilot steuert – wenn wir nicht. LG“