Das Neueste von uns

Das nächste Kap

Eine Nachtfahrt von Cascais nach Lagos – alles schön ruhig, lediglich der Schiffsverkehr der „Grossen“ ist wie auf einer Autobahn. Von eben dieser halten wir uns aber so weit fern, dass wir ab und an mal den Lichterschein über den Horizont strahlen sehen, alle anderen sehen wir nur auf dem Radar oder dem AIS (zu Deutsch: Automatisches Identifikationssystem. Ein Funksystem, das durch den Austausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten die Sicherheit des Schiffsverkehrs verbessert.) Darüber könnt Ihr übrigens auch sehen, wo wir gerade sind: Z.B. vesselfinder.com oder marinetraffic.com

Am Morgen kommen wir in Sichtweite des Cabo Sao Vicente, dem süd-westlichsten Punkt Europas. Der Wind nimmt zu, die Wellen auch. Und je weiter wir das Kap umrunden, desto mehr bläst es uns auf die Nase. Wir kreuzen stundenlang gegen 25+ Knoten Wind und die entsprechenden Wellen. Diese Seefahrt ist plötzlich gar nicht mehr lustig. Mich haut’s komplett um, bin zu nix mehr zu gebrauchen. Martin hält tapfer durch und bringt uns irgendwann gut in die sichere Marina von Lagos.

Dort ist gerade Freund Robert angekommen…..

Cabo Sao Vicente
Cabo Sao Vicente

Lissabon: Die Schöne, aber….

Noch richtig spätsommerlich warm war es in Lissabon! Die Verbindung nach Südportugal, die Ponte 25 de Abril ist eindrucksvoll, aber LAUT – rund um die Uhr. Frachter, alle möglichen Seegefährte und die schwimmenden Hochhäuser, die Kreuzfahrtschiffe – alles geht den Tejo hoch und runter und schwappt den Schwell in die Marinas. Das wäre ungemütlich geworden. Also – mit unserer S-Bahn von und nach Cascais waren wir sehr zufrieden!

Lissabon selbst ist ein ständiges Hoch und Runter – hier ne steile Treppe hoch, dann geht’s gleich wieder nach unten. Das liegt uns ja sehr! Aber leider geht es mit dem Leben in der Stadt -so schien es uns – nur nach unten. Die Touristen haben die gesamte alte Stadt erobert. Es gibt kaum „normale“ Läden – Metzger, Bäcker, Handwerker….. Alles verdrängt. Wir haben mit ein paar Menschen gesprochen, die alle dasselbe sagen: Keine Jobs mehr und wenn, dann nur mit extrem niedrigem Verdienst. Kein Wunder, dass die Preise hier so niedrig sind. Ein Taxifahrer sagte uns, hier leben nur noch Alte und Kinder. Seine Töchter arbeiten in England, die Enkelkinder leben bei ihm und seiner Frau. Die engagierten und talentierten Jungen verlassen das Land – dramatische Entwicklung. Und sie sind so nett und angenehm, die Portugiesen. Das Land schön, abwechslungsreich, interessant.

Wir haben eine Kunst-Zeitreise durch die Foundation Gulbenkian gemacht – eine eindrucksvolle Sammlung aus 60 Jahren, das hat sich gelohnt!

 

Erst Sturm, dann Flaute: Landurlaub!

Unser kleines Propeller-Abenteuer hat uns in die Marina von Cascais gespült – ein weiteres Glück wie sich dann herausstellte! Es war schön ruhig, alles zu Fuss gut und schnell erreichbar und eine S-Bahn fährt alle 20 Minuten für unglaubliche 2,15 € mitten rein nach Lissabon. Die Marinas dort sind alle laut und wackelig durch viel Schiffsverkehr.

Der Sturm tobte und hat meterhoher Wellen gegen die Betonmauer der Marina geschleudert. Da fühlt man sich doch ziemlich gut, wenn man nicht dort draussen sein muss…

Gleich danach war für ein paar Tage gar kein Wind. Wir haben beides – Sturm und Flaute für Strandspaziergänge genutzt, waren zweimal in Lissabon und haben ein altes maurisches Kastell hoch über Sintra erklommen – spektakulär!

Propeller: wichtiger Teil eines Bootsantriebs ….

Am Freitag morgen, kurz vor Lissabon, rumpelt Cheglia über eine Fischereiboje und zerhäckselt das Ding. Dummerweise verfängt sich dabei ein Strubbel aus Leinen und Netz um den Propeller. Mit Mühe kommen wir in den nächsten Hafen. Cascais, bis Lissabon wäre es zu weit geworden.

Und jetzt? Tauchen. Darf man in der Marina nicht. Also raus in die offene Bucht. Wir legen ab … und jetzt geht gar nix mehr. Weder vor noch zurück. Der Propeller ist blockiert. Mit (ziemlicher) Mühe kommen wir wieder an den Steg zurück. Dem Bugstrahlruder (siehe Wiki 😉 sei Dank.

Die freundliche Marina Frau bietet an, Cheglia zum „Sonderpreis“ mit dem Kran aus dem Wasser zu hiefen. Machen wir. Zum Glück ist nichts kaputtgegangen, die Leinen lassen sich entfernen. Bei der Gelegenheit können wir noch eine andere Sache reparieren, die sonst später echt zum Problem hätte werden können. Auch hier: aus Zitrone wird Limonade.

Am Abend sitzen wir in einer schönen Marina, mitten im Ort und lassen den angesagten Sturm der nächsten Tage draussen vorbei.

Die Engländer lieben Portugal, Cascais und Pubs. Wir auch.

 

Prop fouled

A fishnet caught our propeller just a few miles out before we could reach Lisbon. We had steered all night way offshore (>40 miles) to avoid these nasty little obstacles, but on the last miles ….

Anyways, we made it into the marina of Cascais. 

Cheglia was lifted out, the lines and nets could be removed and a destructed anode be replaced – back into the water she splashed.

After all, quite lucky we were! CHEGLIA.

Cascais: Lovely place, great pubs and fantastic coast and beach lines. We decided to stay a few days and let the forecasted storm pass by.

 

 

Bem-vindo, Portugal!

Gestern Abend angekommen, liegen wir vor einem kleinen Fischerdorf auf der anderen Seite von der Altstadt Portos. Hier haben wir gestern in einer tollen Fischbude gegessen, auf der einen Seite das Wasser, auf der anderen die Holzkohlegrills vor der Tür- Frischer Fischer Fisch!

Die Bruecke nach Porto
Porto

From Baiona, Espana, to Porto in Portugal. A long motor sailig day later we arrive at the very friendly Douro Marina, opposite of Porto’s old town.

Great fish at a cool eatery, right at the fishermen’s harbor (on the picture right hand side). They had their barbeques fired up on the street! Imagine us just following the great smell….

We’re „Arround“!

In A Coruna ist Colin an Bord gekommen. Er hat etliche andere Boote von Boreal als Gutachter abgenommen, kennt sie also wie seine Westentasche und hat schon viele Tausend Meilen mit den unterschiedlichsten Booten „ersegelt“. Mit ihm gehen wir sorgfältig alle technischen Komponenten durch, er hat viele Tipps……

Zusammen starten wir in A Coruna, Ziel ist das Ende der Welt – das Cabo Fisterra von Galizien – an der nordwestlichen Ecke von Spanien zu umrunden, dann wollen wir weiter nach Süden. Der Wind und die Wellen um das Kap herum sind berüchtigt, der Leuchtturm dort berühmt. Wir starten deshalb auch erst, sobald die Wettergötter uns gnädig sind. Um das Cap herum sind die Wellen trotzdem so hoch, wie ich sie vorher noch nicht erlebt habe – ich bekomme im Cockpit meine erste Salzwasserdusche in den Kragen gespült.

Einige Stunden später heisst es froh und glücklich: „We are arround!!!“ Und Wind und die hohen Wellen sind wie „weggeblasen“. Am frühen nächsten Morgen liegt unser Anker in der Bucht von Baiona in Süd-Galizien, nicht mehr weit nach Portugal……

Morgen mit dem ersten Licht starten wir Richtung Porto und werden dort morgen Abend sein, wenn die hohe Dünung eine Einfahrt zulässt. Ansonsten peilen wir direkt Lissabon an. Eingekauft haben wir für drei Tage.

 

Von La Rochelle nach A Coruna

Viva Espagna!

Kurz vor unserer Abreise testet als erster von unseren Söhnen Alexander die Gästekabine. Leider nur für eine Nacht! Es sind ja auch nur 1000 km – einfach! Er holt das Auto ab und plötzlich stehen wir allein auf dem Steg. Alles, was die ganze Zeit um uns herum war, ist verschwunden. Jetzt sind nur noch wir dran. Diesmal sagen wir, kein Stress-Wetter, wir nehmen ein ruhiges Wetterfenster um nach Spanien weiterzusegeln – A Coruna.

Das Wetter hält was es verspricht, die Nachtwachen zu zweit sind trotzdem anstrengend. Und schaukeln ist sowieso immer angesagt. An alles werden wir uns gewöhnen.

Ganz süß – wir bekommen Besuch! Ein kleiner Vogel nimmt sich seine Überfahrt von Frankreich nach Spanien. Ich nenne ihn B.P. (gesprochen BiiPii) = Blinder Passagier. B.P. kommt ziemlich ermattet an, wir geben ihm Süsswasser und die Körner, die ich für mein Brot mitgenommen habe. Er macht es sich gemütlich und verbringt die Nacht bei uns. Bei meiner Morgenwache unterhalte ich mich gut mit ihm – wirklich schön!

Sobald wir in Küstennähe kommen, fliegt er seines Weges und wir kommen wohlbehalten, stolz und glücklich in A Coruna an.

Einzug – diesmal richtig!

In Treguier hatten wir vor der Abreise nach La Rochelle schon einiges ins Schiff geladen. Auf der Messe machte das natürlich nur begrenzt Sinn. Und nachdem nun wirklich alles „Vorgeplänkel“ vorbei ist, beginnt das neue Leben – wie immer erstmal mit dem Einzug.

Anders als beim Einzug in ein Haus ist es diesmal ein grosses Puzzle: Die Schränke auf einem Boot sind normalerweise ziemlich klein, dafür gibt es Stauraum in allem (un)möglichen Ecken. Auch bei uns ist das ähnlich – die Schränke sind überschaubar gross, aber ansonsten haben wir sehr, sehr viel Platz – wir haben zwei Fahrräder an Bord, extra Anker, riesige Segel, zig Kilo bestes deutsches Vollkornmehl (für leckerstes von Lydia gebackenes Brot), usw usw. Wiederfinden muss man das alles auch.

La Rochelle und die Bootsmesse

Unendliche viele (Segel)boote

Cheglia an der französischen Atlantikküste in La Rochelle auf der grössten Bootsmesse in Frankreich „La Grande Pavoir„.

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Viele Menschen kommen an Bord und schauen herum. Wir sind auch gelegentlich dabei. Jean-Francois von der Boreal-Werft fragt uns, ob wir uns nicht wünschen, dass alle jetzt endlich gehen und wir unser neues Zuhause selbst bewohnen können.

Im Gegenteil! Wir freuen uns über die Gesichter der Menschen, die begeistert von unserem Boot sind, die leuchtenden Augen von ein paar kleinen Jungs und sind dankbar, dass das Leben so gut zu uns ist – denn wir können als stolze Bootsbesitzer mit unserer Cheglia wegsegeln.

La Rochelle – wirklich schön hier!

Für die Tage der Messe haben wir uns mal wieder über airbnb ein sehr interessantes Apartment mitten in der Altstadt und nah am Vieux Port gesucht – sehr guter Start hier. Die Stadt beeindruckt…..

… gleich durch ihren maritimem Charakter. Die an der Atlantikküste unweit der Inseln Ré und Oléron liegende Stadt La Rochelle lässt sich über ihre verschiedenen Häfen erleben und entdecken: der Alte Hafen im Stadtzentrum, der Yachthafen Les Minimes, der Handelshafen La Pallice, der Fischerhafen Chef de Baie. Dank ihrer außergewöhnlichen Wasserfläche und ihres Sinns für die sportliche Herausforderung ist sie eine der bedeutendsten nationalen und internationalen Wassersportstädte.
In La Rochelle erleben wir schon mal den Ozean mitten in der Stadt…

Von Treguier nach La Rochelle

Das ist schon aufregend – der erste Trip mit dem neuen Schiff. Einerseits. Und andererseits zu wissen, dass wir auf unserer ca. 48-stündigen Überfahrt einige herausfordernde Stunden haben würden. Zuerst haben wir unseren Kranz Neptun geopfert, sobald wir auf der offenen See waren. Gut so. Denn bald darauf stellten die Vorhersagen sich auch ein: Starke Tide, viel Wind gegen uns, Ausläufer eines Tiefs über Irland, die entsprechenden Wellen dazu – das waren 12 anstrengende Stunden mit wenig Schlaf und gelegentlichem (??? – bei manchem von uns war es durchaus mehr) „Fische füttern“. Nachdem wir das Finistere der Bretagne hinter uns hatten,

waren die Wellen zwar noch atlantisch hoch, aber alles andere passte wieder und die Crew (Martin, Lydia und Jean-Francois, einer der beiden Werftchefs von Boreal) ist – wieder entspannt – pünktlich zum Morgenrot in La Rochelle angekommen.

Der Kommentar von Jean-Francois: „Wenn wir bei ruhigen Wetter und zu wenig Wind losgefahren wären, hättet Ihr in La Rochelle nur gewusst, dass der Motor gut läuft.“ Wir haben definitiv mehr ausgetestet.